Nach dem Tod von George Floyd gingen weltweit Hunderttausende Menschen auf die Straßen. Mit Massenprotesten gegen Rassismus in den USA drückten viele ihre Anteilnahme und Wut aus nach dem Tod des Schwarzen Floyd aus. Rassismus ist allerdings ein weltweites Problem, besonders in Lateinamerika gibt es fast täglich und weitgehend undokumentiert Opfer einer Gesinnung oder Ideologie, nach der Menschen aufgrund einer bestimmten Abstammung als „Rasse“ kategorisiert, beurteilt und getötet werden. Ein besonders grausames Verbrechen hat sich am vergangenen Wochenende im zentralamerikanischen Land Guatemala ereignet.
Religiöse Fanatiker haben den indigenen Maya-Wissenschaftler Domingo Choc Che mit Benzin übergossen, angezündet und verbrannt. Das halbe Dorf wohnte der grausamen Tat bei und sah tatenlos zu, wie der 55-jährige Experte für traditionelle Kräutermedizin unter grausamen Schmerzen starb. Kurz zuvor hatte man Domingo, der mit namhaften Forschern des University College London zusammengearbeitet hatte, der Hexerei beschuldigt. Die Mörder bezichtigten ihn laut der örtlichen Staatsanwaltschaft, eine Zeremonie/Ritual auf einem Familiengrab durchgeführt zu haben und folterten und schlugen ihn mehr als zehn Stunden lang, bevor sie ihn am Sonntagmorgen (Ortszeit) in Brand steckten.
Ein in den sozialen Netzwerken verbreitetes Video seiner letzten Momente zeigt, wie Choc Che in Flammen steht und verzweifelt um Hilfe bittet, bevor er zusammenbricht. Niemand ist ihm zu Hilfe gekommen. Sein Mord hat in Guatemala und darüber hinaus Empörung ausgelöst und dunkle Erinnerungen an den genozidalen Bürgerkrieg des Landes geweckt, in dem die indigene Bevölkerung systematischer Grausamkeit ausgesetzt war.
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