In seinem wöchentlichen Live-Auftritt auf mehreren Social-Networking-Plattformen hat sich Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro am Donnerstag (26.) erneut skeptisch gegenüber Coronavirus-Impfprogrammen geäußert. Nach seinen Worten wird es im größten Land Südamerikas keine Impflicht für die Bevölkerung geben, er selbst würde sich auch niemals gegen die COVID-19-Krankheit impfen lassen. Brasilien hat weltweit die zweithöchste Zahl an Coronavirus-Todesfällen und Bolsonaro hat die Schwere der Pandemie seit Monaten heruntergespielt, obwohl er sich im vergangenen Juli selbst mit dem Virus infiziert hatte.
„Ich werde mich niemals impfen lassen. Es ist mein Recht“, so das Staatsoberhaupt. Bereits im Oktober scherzte er auf „Twitter“, dass eine Impfung nur für seinen Hund erforderlich sei. Ebenfalls äußerte er sich skeptisch über die Wirksamkeit des Einsatzes von Masken. „Es gibt wenig schlüssige Beweise für deren Erfolg bei der Eindämmung der Übertragung des Virus“. Bolsonaro nutzte an diesem Donnerstag seine sozialen Netzwerke um zu bestreiten, dass er das Coronavirus in den ersten Monaten der Pandemie als „kleine Grippe“ bezeichnet hatte.
Parallel zu Bolsonaros Worten bestätigte das brasilianische Gesundheitsministerium am Donnerstag 6.204.220 akkumulierte Fälle nach den letzten 37.614 diagnostizierten Infektionen sowie 171.460 Todesfälle, nachdem in den letzten 24 Stunden weitere 691 hinzugekommen waren. Trotz dieser Zahlen hat Gesundheitsminister General Eduardo Pazuello ausgeschlossen, dass sich Brasilien mitten in einer zweiten Welle befindet. Nach seinen Worten wurde ein Anstieg der Neuerkrankungen und Todesfälle vor allem im Südosten des Landes verzeichnet, der seit Beginn der Pandemie am stärksten betroffenen Region (Sao Paulo und Rio de Janeiro).
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