Ecuador: Umweltschützer fordern ein Jahr lang keinen Haifischfang

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Haie lassen sich leicht befischen und sind sehr gefährdete Arten. Ihre Geschlechtsreife ist spät und ihre Fortpflanzung gering, so dass eine Ausbeutung ihr Überleben gefährdet (Foto: Pernambuco Press)
Datum: 03. September 2021
Uhrzeit: 07:30 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Eine Gruppe von Umweltschutzorganisationen in Ecuador hat die Nationalversammlung aufgefordert, ein einjähriges Verbot des unbeabsichtigten Fangs von Haien, Rochen und anderen geschützten oder gefährdeten Meerestieren zu akzeptieren. Darüber wird in der für den 2. September anberaumten zweiten Debatte über die Revision des Umweltgesetzbuches abgestimmt. Die Parlamentarier werden jedoch versuchen den Sinn der Aussetzung der Fischerei zu ändern, mit dem Argument, dass diese Reform die Arbeit der handwerklichen Fischer beeinträchtigen könnte. Erst vor wenigen Tagen wurde in China eine sechsundzwanzig Tonnen schwere Lieferung von Haifischflossen aus Ecuador entdeckt. Die Flossen stammten hauptsächlich von zwei geschützten Arten, dem Fuchshai und dem Seidenhai, die auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion „IUCN“ stehen

Die Nachfrage nach Haifischflossen auf dem asiatischen Markt ist sprunghaft angestiegen. Eine Suppe, die mit dieser Zutat gekocht wird, kann bis zu dreihundert US-Dollar kosten und hat zu einem starken Anstieg der Ausfuhren dieser tierischen Erzeugnisse geführt. Allein im ersten Quartal 2021 hat Ecuador legal sechsundachtzig Tonnen Haifischflossen im Wert von 2,2 Millionen US-Dollar ausgeführt. Nach Angaben der ecuadorianischen Zollbehörde beläuft sich der Wert der von Ecuador im Jahr 2020 gemeldeten Ausfuhren von Haifischflossen auf 1,2 Millionen US-Dollar und dreißig Tonnen. Bei der deklarierten Ausfuhrware handelte es sich um die Flosse des Blauhais, der Flosse des Gelbschwanzhais und der Beckenflosse des Blauhais. Alle diese Ausfuhren werden über Huaquillas nach Peru verschifft. Die Daten über die Ausfuhr von Flossen für das Jahr 2021 belegen, dass bis März sechsundachtzig Tonnen im Wert von 2,2 Millionen US-Dollar verschifft wurden, was bedeutet, dass sich das Transaktionsvolumen in drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht hat.

Südamerika ist ein wichtiger Lieferant von Haifischflossen für den asiatischen Markt geworden. Obwohl das Abtrennen von Haifischflossen in Ecuador verboten ist, zeigen Untersuchungen, dass das Land zu den weltweit führenden Exporteuren gehört. Laut den Daten von „Abrams World Trade Wiki“ aus den letzten acht Jahren entfielen auf Spanien, Peru und Ecuador neunzehn, fünfzehn und fünf Prozent des Haifischflossenmarktes. Eine vom „Natural Resources Defense Council“ durchgeführte Untersuchung ergab, dass zwischen 2010 und 2017 etwa achthundertneunundfünfzig Tonnen Haifischflossen aus Ecuador und neun anderen lateinamerikanischen Ländern über US-Häfen abgewickelt wurden. Dies entspricht dem Tod von 1,29 Millionen Haien in diesen sieben Jahren.

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