Umfrage: Arevalo gewinnt Präsidentschaftswahlen in Guatemala

Der guatemaltekische Präsidentschaftskandidat Bernardo Arevalo wird die Stichwahl am 20. August mit 63 % der gültigen Stimmen gegen seine Rivalin Sandra Torres gewinnen. Dies geht aus einer am Mittwoch (2.) von einer lokalen Denkfabrik veröffentlichten CID-Gallup-Umfrage hervor. Arevalo hatte in der ersten Runde im Juni überraschend den zweiten Platz belegt, knapp hinter Torres, einer ehemaligen First Lady. Die guatemaltekischen Behörden stoppten die Verarbeitung der Ergebnisse und ordneten die Suspendierung seiner Anti-Korruptions-Partei Semilla wegen der angeblich illegalen Registrierung von Parteimitgliedern an, aber die Suspendierung wurde letzten Monat vom obersten Gericht des Landes aufgehoben. Der Wahlprozess hat international Besorgnis ausgelöst, und der Leiter der Organisation Amerikanischer Staaten, die eine Mission zur Überwachung der Wahlen entsandt hat, sprach von einer „eindeutigen Einmischung“ in die Abstimmung. Die Regierung hat inzwischen erklärt, dass sie sich für friedliche Wahlen einsetzt.

Die Umfrage von CID Gallup ergab, dass 54 % der Befragten Torres für korrupt“ und für eine Lügnerin“ hielten, gegenüber 15 % bzw. 13 % für Arevalo. Dieser führte die Umfrage in allen Altersgruppen, Regionen und Bildungsschichten an. „Wir sind nicht gekommen, um in den Umfragen zu gewinnen, sondern um die alte Garde an der Wahlurne zu besiegen“, sagte der Kandidat auf der Messaging-Plattform X, früher bekannt als Twitter. „Wir dürfen nicht zu selbstbewusst sein oder uns auf unseren Lorbeeren ausruhen.“ Die von der Stiftung für Freiheit und Entwicklung vorgelegte Studie befragte zwischen dem 18. und 27. Juli 1.242 Erwachsene in persönlichen Gesprächen mit einer geschätzten Fehlermarge von plus/minus 2 %. Die Umfrage erfolgte einen Tag, nachdem der guatemaltekische Geschäftsmann und Duolingo-Chef Luis Von Ahn erklärt hatte, er habe 100.000 Dollar für Semillas Wahlkampf gespendet – eine für den guatemaltekischen Wirtschaftssektor übliche öffentliche politische Erklärung.