El Salvador: Größtes Gefängnis soll erweitert werden

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Das 2023 eröffnete Cecot wurde für die Unterbringung von bis zu 40.000 Häftlingen im Rahmen von Bukeles Offensive gegen die Banden in El Salvador konzipiert (Foto: Ministerio de Justicia)
Datum: 17. April 2025
Uhrzeit: 13:26 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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El Salvadors Präsident Nayib Bukele plant eine Erweiterung des „Centro de Confinamiento de Terroristas“ (Cecot). In dem riesigen Hochsicherheitsgefängniss, das bereits jetzt die größte Haftanstalt der Welt ist, sitzen Hunderte von aus den Vereinigten Staaten abgeschobenen Personen. Laut einem Bericht von „The Wall Street Journal“ wurde die Erweiterung von Bukele mit der US-Ministerin für innere Sicherheit, Kristi Noem, während ihres Besuchs in San Salvador im März 2025 besprochen. Das 2023 eröffnete Cecot wurde für die Unterbringung von bis zu 40.000 Häftlingen im Rahmen von Bukeles Offensive gegen die Banden in El Salvador konzipiert. Derzeit beherbergt das Gefängnis etwa 15.000 Menschen, darunter Hunderte von mutmaßlichen Bandenmitgliedern, die kürzlich aus den Vereinigten Staaten abgeschoben wurden. Durch die Erweiterung des Gefängnisses könnten bis zu 80.000 Insassen untergebracht werden. „Wir haben nicht vor, sie zurückzuholen, dies ist eine langfristige Lösung„, erklärte Noem nach ihrem Besuch gegenüber dem Wall Street Journal. “Er hat Pläne, das Gefängnis zu verdoppeln und verfügt über mehr als 80 Hektar, die er weiter ausbauen wird“, erklärte sie.

Im März 2025 deportierte die USA mehr als 250 mutmaßliche Bandenmitglieder nach El Salvador, viele von ihnen aus dem Tren de Aragua, einer in Venezuela gegründeten kriminellen Organisation, nachdem die Regierung von Donald Trump ein Kriegsgesetz in Kraft gesetzt hatte. Im Rahmen eines Abkommens zahlt die USA El Salvador jährlich 6 Millionen Dollar für die Unterbringung dieser Deportierten im Cecot. Während eines Treffens im Weißen Haus schlug Trump Bukele vor, „etwa fünf weitere Einrichtungen“ zu bauen, um die Inhaftierung der Deportierten fortzusetzen. „Wir haben Platz“, antwortete Bukele, woraufhin Trump insistierte: „Das jetzige Gefängnisn ist nicht groß genug.“

Der salvadorianische Präsident hat Einfluss auf Trumps Abschiebungsagenda gewonnen, indem er sich bereit erklärte, mutmaßliche US-Straftäter in seinem Land festzunehmen. Sein aggressiver Kampf gegen Banden hat ihm die Unterstützung von Trump-nahen Persönlichkeiten wie Elon Musk und Tucker Carlson eingebracht. Das Gefängnis wird inzwischen regelmäßig von republikanischen Abgeordneten besucht, von denen sich viele mit den Häftlingen fotografieren lassen. Mit einer Bevölkerung von 6,3 Millionen Einwohnern hat El Salvador die höchste Inhaftierungsrate der Welt: Jeder 57. Bürger sitzt im Gefängnis, das ist dreimal so viel wie in den USA. Es wird erwartet, dass jeder Ausbau des Gefängnisses in erster Linie darauf abzielt, die Kapazitäten für ausländische Häftlinge zu erhöhen. „Es hängt von den USA ab, ob sie genug Leute schicken, um es zu füllen“, sagten Quellen, die mit Bukeles Plänen vertraut sind, gegenüber The Wall Street Journal.

Während ihres Besuchs betonte Noem, dass aus den USA abgeschobene Häftlinge besser behandelt werden als einheimische Insassen. „Sie haben Matratzen. Sie bekommen vollwertige Mahlzeiten. Sie haben Zeit für Sport und werden regelmäßig medizinisch untersucht“, sagte sie. Bukele hat seine Präferenz dafür zum Ausdruck gebracht, sich auf die Inhaftierung von Kriminellen zu konzentrieren, im Gegensatz zu anderen Ländern der Region, die aus den USA abgeschobene Personen aufnehmen, bevor sie in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden. In diesem Zusammenhang erklärte Noem: „Ich glaube nicht, dass er daran wirklich interessiert ist.“ Die Initiative, US-Abgeschobene nach El Salvador zu schicken, entstand während eines Besuchs von Marco Rubio, US-Außenminister, in Bukeles Residenz im Februar 2025. Bukele bot der Trump-Regierung an, „einen Teil ihres Strafvollzugssystems auszulagern“ – gegen eine Gebühr. Laut Rubio ist dieses Angebot einzigartig: „Kein Land hat jemals ein solches Freundschaftsangebot gemacht.“

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