Lateinamerika einmal von unten betrachtet

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Datum: 21. September 2010
Uhrzeit: 11:03 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Ich bin 1981 in der damaligen DDR geboren. Seitdem ich klein bin, hörte ich meinen Vater immer sagen: „Katrin, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte als junger Mensch zu reisen, ich hätte die Welt kennengelernt!“ So fing ich mit 16 Jahren an zu reisen, vor allem in Europa, Nordamerika und Lateinamerika. Ich lebte in den USA, Argentinien und Ecuador und bereite mich gerade auf meinen nächsten Stopp in Mittelamerika vor.

Nach meiner kaufmännischen Ausbildung in Deutschland hatte ich Lust, Spanisch zu lernen und Lateinamerika richtig kennenzulernen und bin so nach Argentinien gereist, damals noch unwissentlich, dass ich dort auch mehrere Jahre verbringen würde. Dort habe ich Internationale Beziehungen in Buenos Aires studiert und parallel dazu mit verschiedenen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) zusammengearbeitet, hauptsächlich in interkulturellen Bildungsprogrammen, aber auch bei Menschenrechtsorganisationen.

Nun da dies mein erster Artikel ist, habe ich vorher lange überlegt, worüber ich schreiben sollte. Es gibt viele großartige soziale Initiativen in Lateinamerika, über die es wert ist zu berichten. Dies werde ich nun im Anschluss auch tun. Aber welche Initiative soll sozusagen den Auftakt darstellen? Zunächst bin ich zu dem Entschluss gekommen, erst einmal einen einführenden Artikel zu schreiben, denn Sie jetzt gerade lesen. Denn worum wird es eigentlich in diesem Bereich gehen? Was soll vorgestellt werden und vor allem warum?

Wenn wir von der Dritten Welt sprechen, denken wir auch an Lateinamerika. Aber kann man das so verallgemeinern? Sind die Länder miteinander, oder überhaupt ein Land mit einem anderen zu vergleichen? Und wobei geht es, wenn man von Entwicklungsarbeit in der Dritten Welt spricht? Vor allem in den letzten Monaten sind vor allem große Organisationen in das Kreuzfeuer der deutschen Medien geraten. Leider stehen wir durch die komplexe Bürokratisierung der internationalen Entwicklungshilfe vor dem Problem der gerechten Verteilung der finanziellen Ressourcen.

Mit dieser Kolumne möchte ich vor allem denjenigen eine Stimme geben, die direkt dort arbeiten, wo der letzte Teil der Enticklungshilfe-Gelder ankommt. Menschen, die tagtäglich nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Gemeinde, für ihre Nachbarn, für ihre Rechte, für mehr Gerechtigkeit und Justiz, und somit fernab vom Rampenlicht für ein besseres Lateinamerika kämpfen.

Und so wird uns die Reise in den nächsten Monaten durch verschiedene Länder Lateinamerikas führen, angefangen mit Ecuador, über Guatemala, Honduras, Nicaragua, und weitere Länder der Region. Dabei werden Einblicke in die jeweiligen Länder spezifisch auf ihre politische und wirtschaftliche Situation hin gegeben, um somit die Zusammenhänge mit den zivilgesellschaftlichen Herausforderungen besser beleuchten zu können. Und natürlich werden die Menschen vor Ort durch Interviews und die aktive Mitgestaltung der Artikel selbst zu Wort kommen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Bereicherung bei unserer etwas anderen Reise durch den Kontinent Lateinamerika!

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Katrin Wilkniss kennt die Problematik der gerechten Verteilung von Ressourcen für soziale Initiativen in Lateinamerika. Mit ihrer Kolumne will sie denjenigen eine Stimme geben, die dort arbeiten, wo die Gelder der Entwicklungshilfe ankommen.

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  1. 1
    Joern

    Herzlich Willkommen im Club!!! Und damit auch ein Kompliment an deine Adresse, dass Du weiter über den Tellerrand schaust, als ich es tue. Denn ich habe mich „nur“ auf den kubanischen Sozialismus spezialisiert. Damit arbeite ich den stalinistischen Kommunismus der Ost-Zone auf, den wir nie vergessen dürfen. Denn Unterdrückung und seelische Vergewaltigungen, gepaart mit Hunger sollte es in unserem Lande, Deutschland, nie wieder geben!!!

    Ich hoffe, du wirst regelmäßig von deiner Reise berichten. Der erste Beitrag, den Du hier veröffentlicht hast, ist ja schon sehr interessant. Viele wollen, aber tun es dann nicht.

    Und Du hast Recht – Wenn wir in der DDR hätten reisen können, dann hätte auch ich viel eher die Welt gesehen. Damit sende ich einen Gruß an die Adresse deines Vaters – ES ist nie zu spät, die Welt kennen zu lernen!!! Er kann sich auch heute noch auf den Weg machen und die Erde entdecken!! Gerade jetzt ist es wichtig neugierig zu bleiben und den Lesern mitzuteilen, wo dieselben Fehler in welchen Ländern gemacht werden (z. B. Venezuela). Obwohl wir doch nach 20 Jahren Freiheit immer wieder Misswirtschaften und Diktaturen in anderen Ländern erleben müssen (z.B. in Cuba, China, Iran), wir persönlich sie jedoch erfolgreich hinter uns lassen konnten, hätte man davon ausgehen können, dass die Menschen daraus lernen würden. Genau das ist nicht der Fall!!!

    Aber wenn Du für ihn, deinen Vater, das jetzt übernimmst, ist das ebenso eine gute Botschaft!!

    Ich freue mich auf Deine Kolumne!!!

  2. 2
    Chris

    Toll Katrin ! Bin schon sehr gespannt auf Deine Beiträge ! Auch ich stamme aus Ost-Berlin , habe in Paraguay zur Zeit des Umsturzes 1998 gelebt , und dann auch die Krise in Argentinien 2000/2001 mitgemacht.
    Bemühe mich ebendfalls mit grösstmöglicher Objektivität die Lage zubeurteilen …… Viele Grüsse aus Rosario !“ Chris

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