Verbrechen dürfen nicht mehr straflos bleiben

Datum: 11. Februar 2011
Uhrzeit: 19:20 Uhr
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Vor einer Woche wurde im Zentrum der Hauptstadt Guatemalas ein junger Mensch auf offener Straße mit einem gezielten Schuss umgebracht. Victor war ein Kämpfer für die Menschenrechte, ein geliebter Künstler, eine Person die für Hoffnung und Licht stand und jetzt Symbol für die Tragödie geworden ist, die dieses Land jeden Tag erlebt; unter einer Regierung, die das Volk buchstäblich verspottet, indem sie nichts dafür tut, dass das ein Ende nimmt, sondern mit noch mehr Unterdrückung, noch mehr Waffen und Militarisierung und somit mit noch mehr Gewalt antwortet. Dank Politik und Medien, die die organisierte Kriminalität stets und ständig mit Jugendbanden gleichsetzen, wird jung sein zum Stigma, wird der Kampf für Solidarität und Frieden zum Verbrechen.

In dieser Situation ist es besonders wichtig, dass Victors Familie, Freunde und Kollegen Unterstützung von außen bekommen und wissen, dass sie nicht alleine sind. Was kann man tun? Vor allem die Geschichte bekannt machen und die Botschaft Guatemalas auf den Fall aufmerksam machen. Unterstützende Worte an die Caja Ludica schreiben, Menschenrechtsorganisationen die in Guatemala arbeiten, informieren- einfach alles was dazu beiträgt die Wut, Trauer und die Machtlosigkeit in Taten umzuwandeln, damit solche Verbrechen nicht mehr straflos bleiben.

Worte von Kollegen aus Costa Rica

“Der Tod eines Kollegen, der ehrlose Mord an “Mono”, Victor Leiva, des Verrückten, der auf Stelzen schwärmte, ist eine Tat die unserer Seele wehtut, die uns schlägt und in diesem Moment jede Perspektive, jede Hoffnung am Horizont verdunkelt.

Die unsichtbare Last der Gewalt, von der man schon nicht mehr weiß woher sie kommt und wohin sie uns bringen wird, durchzieht unsere Herzen, weil es ein Bruder, ein Kollege, ein verrückt-verliebter des Lebens ist, den sie uns entrissen.

…..

Warum? Warum? Wenn es das Licht ist, das wir immer rufen. Warum? Warum? Wenn es die Liebe ist, die wir zusammen vermittelt und über Jahre geteilt haben. Ein großes WARUM fällt über unsere Köpfe, ein großes WARUM, weil es keine Antwort findet, ein WARUM der Wut, die die Seele erschüttert, ein WARUM, welches gleich dieselbe Leere der Machtlosigkeit ist, ein sehr menschliches und unverständliches WARUM, ein WARUM, dass uns töricht an das Leben bindet.

Den Mono nehmen wir nicht nur in unseren Gedanken mit uns, sondern auf Stelzen, in den Liedern, in der Poesie, in den Umarmungen und in jedem Ausdruck dieser Lebensform durch die Kunst, an die er so sehr glaubte, in unserer Verrücktheit und ewigen Rebellion….“

(Olman Briceño)

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Katrin Wilkniss kennt die Problematik der gerechten Verteilung von Ressourcen für soziale Initiativen in Lateinamerika. Mit ihrer Kolumne will sie denjenigen eine Stimme geben, die dort arbeiten, wo die Gelder der Entwicklungshilfe ankommen.

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