In Haiti sind bereits 796 Menschen an Cholera gestorben, mehr als 12.303 Personen haben sich mit dem Erreger infiziert. Die Gesundheitsbehörden von Haiti haben am Dienstag die Cholera-Epidemie zum “Nationalen Sicherheitsproblem” erklärt. Inzwischen mehren sich die Berichte, dass die Zahl der Todesfälle nicht korrekt von der Regierung wiedergegeben wird. Ezra Barzilay, Epidemiologe der US-Seuchenbehörde teilte bereits gestern mit, dass es mittlerweile 800 Todesopfer gibt. „Wir gehen von mindestens 800 Toten aus“, teilte der Experte mit und fügte hinzu, dass die Situation immer schlimmer wird. „Die Menschen stehen Schlange (zur Behandlung). Es gibt keine Betten, die Krankenhäuser sind total überfordert. Das lokale medizinische Personal ist gezwungen zu entscheiden, welche Patienten behandelt werden können“, so Barzilay.
Die Zeitung Haitilibre zeichnete sich in der Vergangenheit durch ihre seriöse Berichterstattung aus. In ihrer gestrigen Ausgabe gab sie bekannt, dass nur für Artibonite, dem Zentrum der Epidemie, mindestens 1.200 Leichensäcke angefordert wurden. Die Zeitung verweist darauf, dass die Öffentlichkeit ein Recht auf die Wahrheit über die Epidemie habe. „Die Gesundheit der Bevölkerung muss Vorrang vor der Politik haben“, titelte das Blatt.
In der Dominikanischen Republik ist erneut ein Mann mit Verdacht auf Cholera in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Bereits Ende Oktober hatte Dr. Loida Gonzalez vom staatlichen Laboratorium bestätigt, dass er zwei Proben von Verdachtsfällen aus der Region Moca und Santiago im Norden der Dominikanischen Republik erhalten hat. Gonzalez gab bekannt, dass die Überprüfung der Proben vier Tage in Anspruch nehme, danach solle das Untersuchungsergebnis bekannt gegeben werden. Fast zwei Wochen später haben die dominikanischen Behörden allerdings immer noch keine Ergebnisse präsentiert.
Cholera in Haiti
Update auf agência latina press-12/11-18:45MEZ
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