Jean Max Bellerive, Ministerpräsident von Haiti, hat heute zu einer friedlichen Abstimmung aufgerufen. Er forderte die Einhaltung der Rechtsvorschriften, räumte aber gleichzeitig ein, das es bereits zu Unregelmäßigkeiten und Gewalt kam.
Bei den heute stattfindenden Wahlen in Haiti kam es gleich am Morgen zu Unruhe unter der Bevölkerung. Die geplante Öffnungszeit der Wahllokale um 06:00 Uhr Ortszeit konnte in mehreren Teile des Landes nicht eingehalten werden. Augenzeugen berichten, dass selbst nach zwei Stunden Wartezeit noch keine Stimmzettel vorhanden waren. Mehrere Menschen wuden an der Stimmabgabe gehindert, brennende Reifenbarrikaden versperrten die Strassen. Ein Radiosender in der Hauptstadt Port-au-Prince berichtete, dass in der Stadt Desdunes (Departement Artibonite) ein Mann erschossen wurde.
„Gewalt ist keine Lösung“, teilte Bellerive in einem Interview mit und forderte die Menschen auf, zahlreich zu den Urnen zu gehen. Die Herausforderung für die Nachfolge von René Préval ist riesig, da das Niveau der Armut inzwischen 80 Prozent der haitianischen Bevölkerung erreicht hat. Das Erdbeben vom 12. Januar hat im Nachbarstaat der Dominikanischen Republik bis zu 300.000 Menschen das Leben gekostet, die seit mehreren Wochen wütende Cholera-Epidemie forderte mehr als 1.600 Opfer.
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