Stichwahl in Haiti verzögert sich bis Ende Februar

Die für den 16. Januar geplante Stichwahl zur Bestimmung des nächsten haitianischen Präsidenten verzögert sich bis mindestens Ende Februar. Dies hat heute ein Sprecher der Wahlkommission in der Hauptstadt Port-au-Prince mitgeteilt.

Bereits im Vorfeld haben die Vereinten Nationen davor gewarnt, dass eine erneute Verzögerung die angespannte politische Lage in dem Karibikstaat weiter verschärfen dürfte. Die Amtszeit des amtierenden Präsidenten René Préval endet laut haitianischer Verfassung am 7. Februar.

Am 28. November waren 4,7 Millionen Wahlberechtigte im Nachbarland der Dominikanischen Republik dazu aufgerufen, einen Nachfolger für Präsident René Préval zu bestimmen. Im Umfeld der Wahlen kam es zu Unregelmässigkeiten, mehrere Tote und Verletzte waren zu beklagen. Verschiedene Kandidaten, darunter auch Michel Martelly, hatten bereits kurz nach Schließung der Wahllokale aufgrund angeblichen Wahlbetrugs eine Annullierung des Urnengangs gefordert.

Insgesamt 19 Kandidaten hatten sich für das höchste Staatsamt beworben, der favorisierte Musiker Michel Martelly (Repons peyizan) kam überraschend nur auf 21,94 Prozent. “Sweet Mickey” verpasste mit einem Rückstand von nur rund 7.000 Stimmen knapp den Einzug in die zweite Runde. Sollte das am 07. Dezember publizierte vorläufige Ergebnis bestätigt werden, würde Ende Februar 2011 zwischen Mirlande Manigat (RDNP, 31,37%) und Jude Celestin (INITE, 22,48%) eine Stichwahl stattfinden.