Eine regionale Umweltkommission hat nach fast drei Jahren der Prüfung grünes Licht für den Bau von bis zu fünf umstrittenen Staudämmen im südchilenischen Patagonien gegeben. Die Entscheidung zugunsten des Projektes des chilenisch-spanischen Joint-Venture Unternehmens Endesa-Colbún fiel mit elf Ja-Stimmen und einer Enthaltung. Im Moment importiert der Andenstaat 70% seines Energiebedarfs, vor allem aus Argentinien.
Mit einer Leistung von 2.750 Megawatt sollen die Wasserwerke an den Flüssen Baker und Pascua dazu beitragen, Chiles Energiebedarf zu decken. Dieser wird nach offiziellen Prognosen bis zum Jahr 2025 um fast 80 Prozent steigen. Die Investitionen für das Staudamm-Projekt belaufen sich auf ca. 3.2 Milliarden Dollar. Für den Bau werden rund 5.900 Hektar Landfläche geflutet, 5.000 Arbeiter sind in einem der größten Naturschutzgebiete der Erde mit der Errichtung der Staudämme beschäftigt. Zusätzlich ist eine etwa 2.000 Kilometer lange Energieleitung geplant, welche fast 4 Milliarden US-Dollar kosten wird.
Patagonien wird in zwei durch die Anden voneinander getrennte Großlandschaften unterteilt. Es besteht aus Westpatagonien, das überwiegend zu Chile gehört, und dem größtenteils zu Argentinien gehörenden Ostpatagonien. Oftmals wird auch das südlich der Magellanstraße gelegene Feuerland zu Patagonien gerechnet. Patagonien ist sehr dünn besiedelt. Die mittlere Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 2 Einwohnern pro Quadratkilometer, in Santa Cruz sogar unter 1 Einwohner pro Quadratkilometer.
Der chilenische Teil Patagoniens umfasst die Regionen:
- Die X. Region (Región de los Lagos) umfasst die Provinzen Chiloé, Llanquihue, Osorno, Palena und Valdivia.
- Die XI. Region (Región de Aisén del General Carlos Ibáñez del Campo) umfasst die Provinzen Aisén, Capitán Prat, Coihaique und General Carrera.
- Die XII. Region (Región de Magallanes y de la Antártica Chilena) umfasst die Provinzen Magallanes, Tierra del Fuego, Última Esperanza und Antártica Chilena.
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