Venezuela: Regierung bestreitet Bau einer iranisch-venezolanischen Raketenbasis

Datum: 18. Mai 2011
Uhrzeit: 19:01 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Als schmutzigen Krieg des US-Imperialismus bezeichnet

Die venezolanische Regierung hat heute (18.) kategorisch bestritten, den Bau einer iranisch-venezolanischen Raketenbasis auf venezolanischem Boden genehmigt zu haben. Caracas tritt damit vehement Berichten der deutschen Zeitung WELT Online entgegen, die in einem gestern veröffentlichten Artikel behauptete, Venezuelas Präsident Hugo Chávez habe mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ein Geheimabkommen über den Bau einer iranisch-venezolanischen Raketenbasis auf der Halbinsel Paraguaná (Nordwesten), etwa 120 Kilometer von der kolumbianischen Grenze entfernt, geschlossen.

„Wir verneinen dieses Gerücht kategorisch. Es ist ein schmutziger Krieg des US-Imperialismus. Sie versuchen Bedingungen zu schaffen, um Venezuela anzugreifen“, teilte der venezolanische Vizepräsident Elías José Jaua Milano Reportern mit. „Die Installation einer Militärbasis von einem fremden Land ist in unserer Verfassung ausdrücklich verboten. Es ist genau wie mit den angeblich vorhandenen Massenvernichtungswaffen im Irak. Dies war schon damals eine Lüge und nun wollen sie ihre Aggressionen gegen das venezolanische Volk wie gewohnt rechtfertigen“, fügte er hinzu.

Bereits im Dezember hatte das Simon Wiesenthal Center die Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) dazu aufgerufen, einen vom Iran geplanten Bau einer Basis für Mittelstreckenraketen in Venezuela zu untersuchen. Die internationale Menschenrechtsorganisation mit Hauptsitz in Los Angeles will demnach nach eigenen Angaben über Informationen verfügen, dass der venezolanische Präsident Hugo Chávez bei seinem Besuch im Oktober in Teheran ein entsprechendes Abkommen mit seinem Amtskollegen Mahmud Ahmadinedschad unterzeichnet habe.

Laut der Organisation will der Iran seine strategische Kooperation mit dem Regime von Chávez vertiefen. In dem Antrag bringt die Organisation ihre Befürchtungen zum Ausdruck, dass der geplante Bau einer Basis für Mittelstreckenraketen ein ähnliches Konfliktpotenzial bergen könnte wie während der Kuba-Krise im Jahr 1962. Die Raketen hätten zudem eine Reichweite von 1.500 Kilometern, was dem Iran eine Vormachtstellung auf dem Kontinent ermöglichen würde.

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  1. 1
    roland-g

    ”Die Installation einer Militärbasis von einem fremden Land ist in unserer Verfassung ausdrücklich verboten.“
    Es gab schon andere Dinge, die man durchgesetzt hat, obwohl sie laut Verfassung unzulässig waren.

  2. 2
    Angiven

    Der alleinige Herrscher Hugo ändert dann halt mal schnell die Verfassung.
    Da hatte er noch nie Probleme damit.11 Jahre belügt er sein Volk und die
    Welt.Also lasst ihm doch den Bau einer Raketenbasis abstreiten,es glaubt
    ihm sowieso keiner mehr.

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