Als Reaktion auf die umstrittenen Wahlen in Nicaragua wird die Bundesregierung die staatliche Entwicklungszusammenarbeit mit dem zentralamerikanischen Land erheblich einschränken. Der 66-jährige ehemalige marxistische Rebell Ortega hatte sich im November mit 62 Prozent der Stimmen gleich im ersten Durchgang eine dritte Amtszeit gesichert, wobei internationale Wahlbeobachter von EU und OAS erhebliche Mängel im Ablauf der Wahl und breite Räume für verdeckte Manipulation feststellten. Um seine Wiederwahl sicherzustellen, hatte er mehrere Gesetzesverstöße begangen. Mit seiner Kandidatur verstieß Ortega ebenfalls gegen die Verfassung, da er bereits zweimal Präsident seines Landes war und weil ein Präsident nicht unmittelbar im Anschluss an seine Amtszeit erneut kandidieren darf.
„Für die Zusammenarbeit mit unseren Partnerländern haben wir strenge Vorgaben formuliert – Menschenrechte und gute Regierungsführung sind keine verhandelbaren Werte. Das nicaraguanische Regime muss nun die Konsequenzen seiner zunehmend autokratischen Regierungsweise tragen. Klar ist: Wir werden dabei mit Augenmaß vorgehen, damit unser Ausstieg aus den betroffenen Projekten nicht die Falschen trifft – nämlich die Ärmsten der Armen. Das heißt: Weder stellen wir die Entwicklungszusammenarbeit komplett und sofort ein, noch werden wir Entwicklungsruinen hinterlassen“, erklärte Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP).
Das BMZ wird vor allem auch weiterhin die Zivilgesellschaft in Nicaragua unterstützen – mit dem erklärten Ziel, wichtige Nichtregierungsorganisationen zu stärken, die eine aktive Rolle bei der Gestaltung demokratischer Alternativen einnehmen. Damit setzt das BMZ im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt um, was bereits in den Regierungsverhandlungen im November 2010 gegenüber der nicaraguanischen Regierung angekündigt worden war: Damals hatte das BMZ erklärt, dass die Entwicklungszusammenarbeit nur fortgesetzt würde, wenn die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im November 2011 fair und nach demokratisch-rechtsstaatlichen Standards ablaufen und eine angemessene nationale und internationale Wahlbeobachtung ermöglicht wird.
Der Mann wird mir immer symphatischer. Erst dem linken Corea eine vor den Latz geknallt und jetzt dem Ganoven aus Nicaragua. Bravo!!!!!