Brasilien: Kein Geld für Unterhalt der Christusstatue in Rio de Janeiro

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Spezialisten mit alpinistischer Ausbildung müssen immer wieder durch Blitzeinschlag hervorgerufene Schäden restaurieren (Foto: Thomaz Silva/Agência Brasil)
Datum: 08. Dezember 2016
Uhrzeit: 14:12 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Die Lage des brasilianischen Staatshaushaltes ist nicht die beste, seit Monaten warnen mehrere Bundesstaaten vor finanziellen Engpässen. Die Situation im Bundesstaat Rio de Janeiro ist besonders heikel, nach den Olympischen Spielen fehlt in der Stadt unter dem Zuckerhut das Geld. Das Loch in der Staatskasse des drittbevölkerungsreichsten Bundesstaates nach São Paulo und Minas Gerais liegt bei aktuell 28 Milliarden Reais (ca. 8,6 Milliarden US-Dollar). Die monetäre Krise macht auch vor der katholischen Kirche nicht halt, die Erzdiözese braucht Hilfe bei der Finanzierung des Unterhaltes der weltberühmten Christusstatue „Cristo Redentor“ (Christus, der Erlöser).

Die aus dem Jahr 1931 stammende 30 Meter hohe Statue im Art-Déco-Stil steht auf dem Berg Corcovado. Zum ersten Mal in ihrer 85 jährigen Geschichte bekommt das international bekannte Denkmal keine öffentlichen Mittel aus dem Staatshaushalt, institutionelle Partnerschaften zwischen der Erzdiözese Rio und privaten Unternehmen sind nicht ausreichend. Nach Angaben der Behörden müssen pro Jahr fast fünf Millionen Reais (1 US-Dollar = 3,375 Reais) für Wartung, Service und Bezahlung der etwa 30 Mitarbeiter aufgebracht werden.

In einem Versuch, das Problem zu bewältigen, hat die Kirche am Dienstag (6.) die Kampagne „Freunde von Christus dem Erlöser“ gestartet. Die Initiative richtet sich nicht nur an Gläubige, sondern auch an Unternehmer und Einwohner von Rio de Janeiro. Spenden können online oder über eine Einzahlung getätigt werden. Für den Erzbischof von Rio, Kardinal Orani Tempesta, ist die Kampagne eine Möglichkeit zur Erhaltung des zu den „Neuen Sieben Weltwundern“ zählenden Bauwerks.

Etwa drei Millionen Menschen besuchen die Christusstatue pro Jahr. Obwohl die Statue im Tijuca-Nationalpark im Südteil der Stadt steht, erhält die Erzdiozöse nach eigenen Angaben „keinen Cent“ von den Einnahmen der Parkverwaltung.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Hp. Widmer

    Das passt ja wieder alles zusammen. Verwaltung sackt lieber das Geld in die eigene Tasche und andere gehen leer aus. Wie in der Politik. Spielt keine Rolle wer oder was in BR ist das eine Tugen aller politischen und zivilen Richtungen!

    Die müssten nur mehere Reais dazuschlagen, denn man steht da unten schon genug lang an und Tickets kann man auch nicht vorgängig (oder konnte man) irgendwie im Reisebüro vorbestellen. Was wohl für das Bundesweite Busnetz möglich ist.

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