Mehr als sieben Millionen wahlberechtigte Guatemalteken sind am Sonntag (11.) zur Wahl eines neuen Präsidenten- und des Parlamentes aufgerufen. Letzte Umfragen gehen davon aus, dass der neue Präsident Guatemalas Otto Pérez Molina heißen wird. Der rechtsgerichtete Ex-General tritt für eine Politik der „eisernen Faust“ ein, fordert viel Polizei und Militär, null Toleranz und harte Strafen gegenüber Verbrechern.
Der Politiker kandidierte bereits 2007 für das Amt des Staatspräsidenten, unterlag jedoch am 4. November in der Stichwahl um die Nachfolge von Óscar Berger Perdomo mit 47 zu 53 Prozent der Stimmen gegen seinen Kontrahenten Alvaro Colom Caballeros, der damit als erster Sozialdemokrat zum Präsidenten Guatemalas gewählt wurde. Neben Molina, Kandidat der rechten Partido Patriota (PP), treten noch neun weitere Kandidaten an. Sein potenziell größter Herausforderer ist dabei der Geschäftsmann Manuel Baldizon aus dem nördlichen Staat Péten, der nach letzten Umfragen allerdings nicht über 20 Prozent der Wähler auf sich vereinigen dürfte.
Wenn am Sonntag neben dem Präsidenten und Vizepräsidenten 158 Deputierte des Kongresses, 333 Bürgermeister und 20 Abgeordnete für das Parlament des zentralamerikanischen Staates gewählt werden, geht ein Wahlkampf zu Ende, bei dem insgesamt 36 Kandidaten starben. In Teilen des Landes ist das Vertrauen insbesondere der indianischen Bevölkerung in das staatliche Rechtssystem so gestört, dass es zu Fällen von Selbstjustiz kam. Aufgrund der angespannten Lage werden Polizei und Justiz in städtischen Agglomerationen vom Militär unterstützt. Guatemala ist eines der wenigen amerikanischen Länder, in denen noch die Todesstrafe verhängt wird.
Eigentlich wäre es an der Zeit, wenn im schönen Guatemala wieder mal Zuch und Ordnung herrschen würden und mit dem eisernen Besen anständig gefegt wird.
Hoffentlich ist dieses Versprechen nicht von eine Wahllüge des Hugo Chavez abgeschrieben worden, denn wohin dies führt sehen wir täglich.