Der in den USA lebende Ricardo Devengoechea hat vor einem Gericht in Florida eine Zivilklage gegen die Regierung von Venezuela eingereicht. Devengoechea fordert die Rückgabe von Artefakten, die einst Simón Bolívar gehörten und von ihm im Jahr 2007 an die venezolanische Regierung ausgeliehen wurden. Dazu gehörten unter anderem eine Haarsträhne sowie Dokumente und Briefe, die vom südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfer stammen sollen.
Devengoechea behauptet, die Gegenstände der venezolanischen Regierung geborgt zu haben. Damit wollte Caracas die Todesursache des Nationalhelden vieler südamerikanischer Länder bestimmen. Der venezolanische Präsident Hugo Chávez gilt als glühender Verehrer des am 17. Dezember 1830 in Santa Marta (Kolumbien) verstorbenen Sohnes einer reichen Mestizenfamilie.
Der krebskrank Chávez machte bereits in der Vergangenheit keinen Hehl aus seiner Verehrung für Bolívar, den er zur Ermittlung der genauen Todesumstände im Juli 2010 in einem pietätlosen Medienspektakel exhumieren liess. Ein Jahr hatten die Ärzte und Wissenschaftler zwar einen “elektrolytischem Schock” als Todesursache ermittelt, Chavéz beharrt jedoch trotzdem weiter auf eine mögliche Ermordung seines Idols.
Der sich als Nachkomme einer Gründerfamilie von Kolumbien bezeichnende Devengoechea gibt in seiner Klage an, dass die persönlichen Gegenstände Bolívars von der venezolanischen Regierung in Florida entgegegenommen wurden. Nach seinen Worten wurde er mit einem Privatjet abgeholt und war ein Monat Gast der Regierung. Auf die Rückforderung seiner Artefakte soll Caracas bisher nicht reagiert haben. Die Angaben des Klägers wurden von den venezolanischen Behörden nicht bestätigt.
Leider kein Kommentar vorhanden!