Nicaragua: Zweifel an der Existenz eines Meteoriten mehren sich

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Starke Explosion hinterlässt einen Krater (Foto: Archiv)
Datum: 14. September 2014
Uhrzeit: 10:54 Uhr
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In der Nähe des Flughafens von Managua hat sich am Samstagabend (6.) Ortszeit eine heftige Explosion ereignet. “Wir haben einen großen Meteoritenkrater entdeckt”, gab Wilfredo Strauss, Experte des nicaraguanischen Instituts für territoriale Studien (INET), auf einer Pressekonferenz bekannt. Das Freisetzen einer großen Energiemenge ereignete sich in einem Waldgebiet in der Nähe des internationalen Flughafens von Managua (Aeropuerto Internacional Augusto C. Sandino), eine Basis der nicaraguanischen Luftwaffe befindet sich in unmittelbarer Umgebung. Inzwischen beginnen sich Zweifel an der Existenz eines Meteoriten zu vermehren, Skeptiker entwickeln die unterschiedlichsten Theorien.

Die Fakten belegen, dass sich am Samstag um 23:04 Uhr Ortszeit (05:04 GMT Sonntag) eine Explosion im Nordosten von Managua ereignete. Gebäude und Wohnungen vibrierten proportional im Vergleich zu einem Erdbeben, 24 seismische Stationen des nicaraguanischen Instituts für territoriale Studien (INET) registrierten mehrere Schockwellen. Am Sonntagmorgen berichtete die Militärführung von Nicaragua von der Entdeckung eines Kraters, am Nachmittag des gleichen Tages bestätigten Wissenschaftler die Existenz eines etwa 12 Meter großen und 5,5 Meter tiefen Kraters mit einer Einlass-Neigung von 50 Grad west-nordwestlicher Richtung.

Die Wissenschaftler zeigten sich davon überzeugt, dass der Krater und die Detonation von einem Meteoriten stammen. Offenbar handelte es sich bei dem Himmelskörper um ein kleines Stück des Asteroiden “2014 RC”, der am Sonntag an der Erde vorbei gerast ist. Damit ist die astronomische Geschichte zu Ende, bestimmte Details wurden von der Regierung allerdings nicht erwähnt.

Der Krater liegt in einer Militärzone, Berichte über einen charakteristischen Feuerball gibt es nicht. Der Himmel war zu diesem Zeitpunkt teilweise klar und ein Objekt dieser Größe hätte einen sehr hellen Feuerball (heller als der Vollmond) generieren müssen. Der nicaraguanische Verband der Amateur Astronomen (Anasa) hat der Regierung empfohlen, sämtliche Spekulationen zu beenden und angebliche Fragmente des Meteoriten zu präsentieren.

Die wissenschaftliche Vereinigung der nicaraguanischen Astronomen und Astrophysiker (Astronic) bezeichnet es ebenfalls als unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Einschlag um ein Stück des Asteroiden “2014 RC” gehandelt haben könnte. Vom passieren des Objektes bis zum angeblichen Einschlag klafft eine Zeitspanne von 13 Stunden. Eine Woche nach der Explosion geht ein großer Teil der Bevölkerung des zentralamerikanischen Landes davon aus, dass ein Militärbunker in die Luft geflogen sein könnte. Der „Meteorit“ ist zu einer nationalen Diskussion geworden.

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