Dem aus Haiti stammenden und in den USA lebenden Hip-Hop-Star Wyclef Jean ist am Vorabend der Präsidentenstichwahl in der Nähe der Hauptstadt Port-au-Prince in seinem Fahrzeug in die Hand geschossen worden. Der auch im Nachbarland Dominikanische Republik populäre Sänger und Songwriter wurde zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht und bereits kurz danach wieder entlassen.
Joe Mignon, Sprecher seiner Yele-Stiftung und sein Bruder Samuel bestätigten, dass dem 41-jährige Sänger, der bei der Stichwahl am Sonntag seinen Musikerkollegen Michel Martelli unterstützt, am Samstag gegen 23:00 Uhr Ortszeit in der Stadt Delmas in die Hand geschossen worden sei. Weitere Details wurden nicht bekannt gegeben. Der Manager von Wyclef teilte über Twitter mit: „Wir sprachen mit Wyclef, er ist ok. Vielen Dank für Ihre Gedanken und Gebete. Seine Verletzung war gering, er konnte um 02:45 Uhr Ortszeit aus dem Krankenhaus entlassen werden“.
In Haiti sind heute rund 4.5 Wahlberechtigte aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt und ein neues Parlament zu wählen. In der Stichwahl stehen sich die ehemalige First Lady Mirlande Manigat und der populäre Sänger Michel Martelly gegenüber. Die erste Runde der Wahlen im November verlief chaotisch und führte zu gewalttätigen Unruhen wegen Wahlbetrugs. Der Politikneuling Martelly geht als Favorit ins Rennen und kam in den jüngsten Umfragen auf rund 53 Prozent der Stimmen. Die Abstimmung in dem ärmsten Staat der westlichen Hemisphäre, bei der auch Senatoren und Abgeordnete neu gewählt werden, wird von der Ankündigung des früheren Präsidenten Jean-Bertrand Aristide überschattet, der in Zukunft wieder eine Rolle in der Politik spielen will. Das vorläufige Ergebnis der Wahl wird am 31. März bekanntgegeben, das Endergebnis am 16. April.
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