Viele Schweizer sowie neuere Wappen kommen in ihrer einfachen Gestaltung des eines Logos immer näher. In diesem Sinne arbeiten auch die Regierungen. Dies und die üblichen Gemeindezusammenlegungen führen zu einem gewissen Wappenverschleiss, und meine einst vollständige Sammlung der Schweizer Gemeindewappen – übrigens lange die einzige, die existierte – sie wurde selbst von Bundesstellen übernommen – wird leider immer lückenhafter, blieb aber trotzdem ein Schlager. Jahrelang berücksichtigte ich dankbar diesbezügliche Hinweise meiner Leser; seit ich in Haiti wohne, kann ich das leider nicht mehr.
Ähnliches ist von den beigefügten Umriss Karten zu vermelden, die ebenfalls einmal gesucht und vollständig waren. Grenzbereinigungen sind ja an der Tagesordnung, und so veralteten auch die Karten so rasch wie wir. Einige zeit habe ich mir noch die Mühe genommen, die Schweizer Gemeindegrenzen einigermaßen „à jour“ zu halten, das war schon kaum möglich, weil auch die „Neuausgaben“ der Gemeindekarte der Schweiz schon beim Erscheinen veraltet waren. Und jetzt hat mich ohnehin ein Naturereignis von all dem Ballast entledigt.
Das Problem bestand nicht bei den Schweizer Kantonswappen, sondern seltenerweise auch wenn einmal wie im Jura, ein neuer Kanton entstand.
Auch die Wappen der Länder der Welt sind ziemlich haltbar, und die allen Wappen beigefügten Umrisse ändern da zum Glück selten, denn das geht nicht ohne Blutvergiessen ab. Das Staatswappen von Haiti zeigt auf waagrecht zweigeteiltem Grund, oben blau für das Meer, unten rot für das Blut, im weißen Mittelrechteck die Insel mit 6 eingesteckten Flaggen um eine Palme, eingerahmt von 2 Kanonen mit Pulverhörnern und Ladestöcken, einer Vaudou-Trommel und ein Clairon, Gewehre und Anker versenkter Schiffe sowie zerrissene Ketten alles, was hier nötig war. Zuoberst auf der Palme steckt die rot-blaue Jakobinermütze, die Mütze des Kaisers Jakob, als Symbol der Freiheit. Der blaue Unterteil war während Duvaliers Zeiten schwarz, als Sinnbild der Armee. gemeint, in Wirklichkeit wohl eher einer schwarzen Zeit.
Die Vielfalt von Requisiten in diesem Wappen – es sind nicht einmal alle – zeigt wiederum die hervorragende Entwicklung der rechten Hirnhälfte der haitischen Menschen, die auch außerhalb der Flagge einen unvorstellbaren Reichtum an Gefühlen und Empfindungen, Kunst- und Musikwerken hervorbringt. Andere Wappen, etwa der Provinzen, bestehen in Haiti nicht, außer neuerdings die Logos von Konzernen und Hilfswerken. Man vergleiche etwa mit den fantasielosen Wappen von Zürich, Solothurn und ähnlichen, eher Ausgeburten des linken Hirns.
Doch wenden wir uns wieder wichtigeren Dingen zu.
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