Noch nicht veröffentlichte Pläne der peruanischen Regierung sollen belegen, dass Gasvorkommen auf dem geschützten Land indigener Völker erschlossen werden sollen. Dies berichtet die internationalen Nichtregierungsorganisation Survival International. Falls dies bestätigt würde, wäre dies nach Angaben der Menschenrechtsorganisation eine schamlose Verletzung von peruanischem und internationalem Recht.
Das betroffene Nahua-Nanti-Reservat im Südosten Perus ist als Heimat unkontaktierter Amazonas-Indianer bekannt. Zweifelhaften Ruhm erlangte das Gebiet auch für Gasfelder, die als Camisea-Projekt bekannt sind. Obwohl bereits das Gasfeld Block 88 zu 75% in das Reservat hineinragt, gab Perus Ministerium für Energie und Bergbau im April grünes Licht für weitere Erkundungen durch das Camisea-Konsortium.
Das Vorhaben würde somit das Nahua-Nanti-Reservat in der Mitte zerteilen und das Leben unkontaktierter Völker unmittelbar bedrohen. Perus Indigenen-Organisation FENAMAD erklärte: “Es besteht kein Zweifel, dass die Regierung versucht indigenes Land für Gaserkundungen zu zerteilen … was im Genozid und Ethnozid an indigenen Völkern enden wird.” Die neuen Pläne sind eine klare Verletzung einer Präsidialverordnung von 2003, die alle neuen Erschließungen natürlicher Ressourcen in dem Nahua-Nanti-Reservat untersagt.
„Diese Entwicklungen riskieren nicht nur das Überleben indigener Völker, sie verletzen auch das Gesetz. Frühere Gaserkundungen in diesem Gebiet haben vielen Indianern das Leben gekostet. Es ist unfassbar, dass die Regierung eine Wiederholung der Geschichte in Betracht zieht und sich scheinbar nicht für die Konsequenzen interessiert”, erklärte Stephen Corry, Direktor von Survival International.
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