Kuba: Massiver Angriff auf die Pressefreiheit

POLICIA

Datum: 28. September 2012
Uhrzeit: 07:10 Uhr
Ressorts: Kuba, Kultur & Medien
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Repressalien gegen Ärzte und Journalisten

Der unabhängige Journalist Calixto Martínez Arias ist am 16. September 2012 festgenommen und in der vergangenen Woche offiziell wegen „Verachtung“ angeklagt worden. Calixto hatte in seinen Artikeln über Fälle von Dengue-Fieber und Cholera auf Kuba berichtet. Sollte er verurteilt werden, droht ihm nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) eine dreijährige Haftstrafe.

Die IGFM verurteilt die Festnahme Martínez Arias’ als „massiven Angriff auf die Pressefreiheit“. „Das Castro-Regime verleugnete den Ernst der gesundheitlichen Bedrohung und brachte damit die eigene Bevölkerung in Gefahr“, so die IGFM weiter.

Calixto Martínez Arias ist wegen seiner unabhängigen und kritischen Berichterstattung schon seit längerer Zeit im Visier der kubanischen Staatssicherheit. Wie die IGFM erläutert, wurde er bereits mehrere Male in diesem Jahr kurzzeitig verhaftet. Im Juni berichtete er über den Ausbruch der Cholera. Im August warnte er Reisende vor Fällen von Dengue-Fieber in einigen Regionen der Insel. Vertreter der kubanischen Regierung und Behörden spielten sowohl die Gefahr einer Cholera-Epedemie als auch die Fälle von Dengue-Fieber zunächst herunter. Stattdessen erfolgten Repressalien gegen Ärzte und Journalisten, die die Bevölkerung warnen wollten.

Der Journalist Calixto Martínez Arias arbeitet unter anderem für die unabhängige Nachrichtenagentur “Hablemos Press”. Bei seiner Verhaftung in der Nähe des Flughafens der kubanischen Hauptstadt Havanna war er gerade dabei, für einen Bericht über eine Medikamentenlieferung der Weltgesundheitsorganisation zu recherchieren, die durch falsche Lagerung Schaden genommen hatte.

Die IGFM vermutet, dass die Arbeit an dieser Reportage ebenfalls ein Grund für seine Festnahme sein könnte. Nach Angabe des Direktors von “Hablemos Press” Roberto de Jesús Guerra, wird Martínez Arias momentan auf einer Polizeistation in Havanna festgehalten. Bei einem persönlichen Besuch hatte Martínez Arias bestätigt, dass er von Polizisten geschlagen wurde. Nur kurz nach dem Besuch wurde Roberto de Jesús Guerra gemeinsam mit seinem Begleiter, dem Anwalt Veizant Boloy, verhaftet und kurz darauf wieder freigelassen.

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