Im vergangenen Jahr ist die Zahl politischer Gefangener in Venezuela weiter angestiegen. Laut dem Jahresbericht von „Fundepro“, Partnerorganisation der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Venezuela, wurden 134 Personen aus politischen Gründen verhaftet. Nach Angaben dieser Nichtregierungsorganisation erfolgten 122 der 134 Verhaftungen im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen im April 2013. Die Verhafteten hatten gegen die ihrer Meinung nach manipulierte Stimmenauszählung protestiert und eine Neuauszählung verlangt.
In den letzten 14 Jahren – seit dem Amtsantritt des inzwischen verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez – wurden nach Angaben von Fundepro insgesamt 317 Gefangene in Venezuela aus politischen Gründen inhaftiert. Die meisten von ihnen wurden mittlerweile wieder entlassen, 182 von ihnen allerdings nur „auf Bewährung“.
Acht Personen wurden im Februar 2013 nach einer Protestaktion gegen das Castro-Regime vor der kubanischen Botschaft in Caracas verhaftet. Kuba ist auch für Präsident Nicolás Maduro, dem Nachfolger von Hugo Chávez, der wichtigste Verbündete.
Die Nichtregierungsorganisation Fundepro (Fundación para el Debido Proceso) setzt sich für ordnungsgemäße und faire Prozesse ein. Fundepro und die IGFM betonen, dass die venezolanische Regierung es ablehne, von politischen Gefangenen zu sprechen. Sie diffamiere politische Gefangene als „Kriminelle“ und beschuldige sie des „Terrorismus“, der Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder der Korruption. Damit wolle die venezolanische Regierung verhindern, dass sich internationale Organisationen um diese Häftlinge kümmern.
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