Lateinamerika: Gelder der Hisbollah geraten in das Fadenkreuz der Vereinigten Staaten

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Lateinamerika ist eine bedeutende Destination für den islamischen Radikalismus (Foto: Archiv)
Datum: 15. Februar 2017
Uhrzeit: 10:45 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Mit dem Ende der Amtszeit von Barack Obama kehrt die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump wieder auf die „Hisbollah-Bühne“ zurück und lässt dass Bedrohungsszenario durch die Terror-Organisation neu aufleben. Ein erster Schritt war das Verhängen von Sanktionen gegen den Vizepräsidenten von Venezuela, Tareck Zaidan El Aissami Maddah. Der Sohn syrisch-libanesischer Einwanderer ist nach Angaben des US-Finanzministeriums in den internationalen Drogenhandel verstrickt, Verbindungen zur schiitischen Partei und Miliz im Libanon werden ihm schon seit Jahren unterstellt.

Aus dem jüngsten Bericht des Außenministeriums der Vereinigten Staaten geht hervor, dass die Hisbollah ihre Verbindungen mit kolumbianischen und mexikanischen Drogenkartellen verstärkt hat. Illegale Operationen in Lateinamerika sollen hauptsächlich in Bolivien, Ecuador Brasilien und auf der venezolanischen Insel „Isla de Margarita“ durchgeführt werden. Das Ministerium für innere Sicherheit und das Finanzministerium haben die Terrororganisation verstärkt ins Visier genommen – mit der Absicht, Sanktionen gegen den Iran zu erweitern. Ungewöhnliche Geldströme, vor allem in Mexiko, Venezuela und in den ALBA-Ländern, werden auf Verbindungen zu mexikanischen Drogenkartellen, der FARC-Guerilla in Kolumbien und hinsichtlich Geldwäsche von terroristischen Organisationen im Mittleren Osten durchleuchtet.

Das State Department hat darauf hingewiesen, dass eines der wichtigsten Finanznetze der Hisbollah in Lateinamerika von Ghazi Atef Nassereddine erstellt und betrieben wurde. Der Syrer, persönlicher Freund von Hugo Chávez und Aissami, hatte demnach in Damaskus als Diplomat Venezuelas agiert und vielen Personen geholfen, nach Venezuela auszureisen. Zudem sollen er und mindestens zwei seiner Brüder in dem südamerikanischen Land ein Netz unterhalten, mit dem Ziel der Geldwäsche und Finanzbeschaffung sowie der Rekrutierung und Ausbildung von Menschen, um den Einfluss der Hisbollah in Venezuela und Lateinamerika auszubauen. Von den USA wird Nassereddine als einer der Drahtzieher der extremistischen Hisbollah und somit als Terrorist eingestuft. Einer seiner Brüder, Oday, wird von den USA als verantwortlich für die Errichtung von paramilitärischen Ausbildungszentren auf der „Isla de Margarita“ bezichtigt. Das US-Außenministerium und Geheimdienstquellen behaupten bestimmte finanzielle Informationen über die Organisation und ihre Anhänger und Propagandisten zu haben und schätzt, dass zwischen 2014 und 2016 bei deutschen und libanesischen Banken zwischen 600-700 Millionen US-Dollar aus illegalen Aktivitäten (Venezuela, Kolumbien, Brasilien und der Isla de Margarita) transferiert wurden.

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  1. 1
    Caramba

    Paramilitärische Ausbildungszentren auf Margarita? Echt jetzt? Wann, wo? Sooo gross ist die Insel ja nu nich….

    • 1.1
      Caramba

      Das lässt mich nicht los…aber leider, auf Macanao könnte man wohl locker ein paar solche Lager verstecken.

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