Die politische Krise in Honduras zeigt, dass die so genannte “Süd-Süd-Diplomatie” von Brasilien an Fahrt gewinnt, sagt die Schweizer Zeitung Le Temps, in ihrer Ausgabe am Donnerstag.
“Die ist der greifbare Beweis für eine Änderung der Achse der Macht in der Region”, titelte Le Temps.
Le Temps stellte fest, dass Präsident Luiz Inácio Lula da Silva vor kurzem erklärte, dass Brasilien ein Kraftwerk im 21. Jahrhundert sein wird. “Er schüttelt Hände unter anderem mit Angela Merkel, Gordon Brown, Nicolas Sarkozy, Königin Elizabeth 2. Und im April sagte der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, “Er ist der Mann”.
Präsident Luiz Inácio Lula da Silva webt tatsächlich in der südlichen Hemisphäre ein Netz. Lula hat 45 Länder in den vergangenen 30 Monaten besucht. Seit 2003 eröffnete Brasilien 35 neue Botschaften im Ausland, vor allem in Afrika und der Karibik.
Nach Angaben der Schweizer Zeitung ist dies eine Strategie, um schrittweise die Hegemonie der Vereinigten Staaten in der Region zu löschen.
Sie kommt einer Mischung aus Pragmatismus und Provokation gleich. Lula schüttelt auf dem Wirtschaftsgipfel dem umstrittenen Präsidenten von Iran, Mahmoud Ahamadinejad die Hand, gratuliert ihm zu seiner Wahl und zeigt Unterstützung für das autoritäre Regime von Kuba und Venezuela, berichtet die Zeitung.
Die Liste der Faktoren, die dazu beigetragen haben, dass Lula weltweit an Glaubwürdigkeit gewonnen hat, wächst zunehmend.
Brasilien ist eine funktionierende Demokratie. Das Land wird ein Pol der Stabilität in ganz Lateinamerika.
Unbestritten ist, dass dieses nicht allen Ländern passt. Eine führende Rolle Brasiliens als Regionalmacht wird argwöhnisch betrachtet.
Sollte es Luiz Inácio Lula da Silva jetzt noch gelingen in der Honduras Krise zu einer friedlichen, für alle Seiten akzeptablen Lösung beizutragen, dann würde sein internationales Ansehen noch mehr an Stärke gewinnen.
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