Der Cotopaxi ist mit 5.897 Metern der zweithöchste Berg Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Obwohl aktiv, ist er der am häufigsten bestiegene Berg des Landes und einer der meistbesuchten Gipfel Südamerikas. Seit Freitag (14.) rumort der Koloss, hatte nach mehreren Explosionen eine über zwölf Kilometer hohe Aschewolke ausgeworfen und dafür gesorgt, dass die Behörden die Alarmstufe auf „Gelb“ (Notfallmittelstufe) angehoben haben. Das Umweltministerium hat den touristischen Zugang zum Cotopaxi geschlossen, der „Hals des Mondes“ wurde vor seinen aktuellen Aktivitäten fast täglich erstiegen. Hunderttausende von Menschen, die südlich der ecuadorianischen Hauptstadt Quito leben, könnten bei einem Ausbruch des Cotopaxi in Gefahr geraten. Nach Angaben der Behörden geht die größte Gefahr beim Ausbruch von einem sich schnell bewegenden Schlamm und Gesteinsstrom aus. Bei einer Eruption im Jahr 1877 schmolz den Gipfelgletscher vollständig ab, so dass die entstehende Schlammlawine das umliegende Land mehr als 100 Kilometer weit überflutete und die Stadt Latacunga komplett zerstörte.
Ecuadors Präsident Correa hat den lokalen Medien verboten, Informationen über die Aktivitäten des Cotopaxi zu veröffentlichen. Diese werden ausschließlich von offiziellen Quellen bereitgestellt und sollen dazu beitragen, dass keine falschen Informationen verbreitet und dadurch Panik unter der Bevölkerung verursacht wird. Aus dem aktuellen Bulletin des Geophysikalischen Instituts geht hervor, dass während der letzten Nacht und heute früh kleine Gasemissionen auftraten. Diese führten dazu, dass die Asche in eine Höhe von bis zu 700 Meter über dem Krater ausgeblasen wurde und in Richtung Westen abdriftete.
Update:
19:25 Uhr MESZ: Vor wenigen Minuten fand ein Vorbeiflug statt, mit dem sich die Experten ein Bild über den aktuellen Zustand des Vulkans machten. Warnstufe Gelb bleibt weiterhin bestehen, die Bevölkerung wurde zur Ruhe und Besonnenheit aufgerufen.
22:50 MESZ: Der Überflug mit Technikern des Geophysikalischen Instituts hat nach offiziellen Angaben ergeben, dass „kontinuierliche Emissionen von Dampf und Asche vorhanden sind“, allerdings gibt es keine Hinweise auf Lahare und pyroklastische Ströme. Ebenfalls liegt eine „graue Decke aus Asche“ über dem Gletscher. Es gibt keine Hinweise auf schmelzendes Gletschereis.
Mittwoch 19. August
13:15 Uhr MESZ: Die Behörden berichten von einem leichten Rückgang der Asche-Emissionen. Das Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei (MAGAP) hat nach der Bewertung der Situation in den verschiedenen Sektoren der Provinz Cotopaxi 14 Tonnen Viehfutter in die Region entsandt, da durch Asche kontaminiertes Gras die Gesundheit der Tiere gefährdet. Für die nächsten Stunden ist ein weiterer Überflug des Kraters angekündigt.
16:30 Uhr MESZ: Der aktuelle Bericht des Geophysikalischen Instituts bestätigt Anzeichen von „kleinen Ascheemissionen“. In der Region rund um den Vulkan gibt es keine Niederschläge und keine Anzeichen von Lahare, bzw. Schlammströme. Ebenfalls wurde keine erhöhte Aktivität des Vulkans registriert. Um 06:30 Uhr(Ortszeit) wurde eine Freisetzung von Wasserdampf an der Westflanke des Vulkans aufgezeichnet, die keine Auswirkungen auf die Bevölkerung hatte.
23:00 MESZ: Keine erhöhten seismischen Aktivitäten am Cotopaxi.
Donnerstag 20. August
11:10 Uhr MESZ: Die Behörden berichten von „leichten“ Dampfemmissionen, die einen „leichten Anteil“ von Asche enthalten. Aus den umliegenden Ortschaften wird gelegentlicher Aschefall gemeldet.
16:00 MESZ: In den frühen Morgenstunden des Donnerstag (Ortszeit), wurden Gasemissionen beobachtet, die in Richtung Westen abzogen. Aus den umliegenden Ortschaften wird kein Aschefall gemeldet, ebenfalls kein Regen an den Flanken des Vulkans.
23:40 MESZ: Unveränderte Lage und keine direkte Bedrohung der Bevölkerung.
Agência latinapress steht mit dem geophysikalischen Institut in Verbindung und wird Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
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