Die indigenen Ureinwohner im Südwesten Kolumbiens haben genug von den blutigen Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der Terrororganisation FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) und den Truppen der Regierung. Am Dienstag (17.) wurden sechs Soldaten von Dutzenden Indigenen umringt und zur Flucht auf einen Hügel gezwungen.
Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Dorfes Toribío, etwa 305 Kilometer südwestlich von Bogotá. Von den bewaffneten Aktionen zwischen der Armee und Mitgliedern der Guerillas sind im Departamento de Cauca etwa 115.000 Angehörige der indigenen Bevölkerung (neun Gemeinden) betroffen. „Ich habe in dieser Gegend genug Soldaten, um die Guerillas zu bekämpfen. Gegen die Indios kommen wir allerdings nicht an“, teilte Kommandeur und General Jorge Humberto Jerez in einem Interview mit.
Nach seinen Worten spucken die Indigenen auf seine Soldaten, verschmutzen das Essen und verunreinigen das Trinkwasser. Die Bevölkerung, die keineswegs eine Demilitarisierung des Gebietes will, fordert die Aussetzung aller Kämpfe zwischen Rebellen und den Streitkräften. Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos gab am Samstag (14.) bekannt, dass er zu einer Entmilitarisierung der Zone nicht bereit sei. “Wir weichen keinen Zoll. Es ist unsere Pflicht, jeden Zentimeter unseres Landes zu schützen“.
Solange der Kampf um die wichtigen ressourcen zwischen den verschiedenen Interessensgruppen im Land weitergeht, wird kein Frieden für ihre Bewohner einkehren. Die Regierung wäre gut beraten, erst mal die noch zu hohe Korruption und die Klassenkämpfe innerhalb der Regierung sowie der Lokalregierungen zu beseitigen. Rechtsstaatliche Grundsätze können nicht mit korruption und begünstigung durchgesetzt werden.