40 Jahre nach der Katastrophe: Überlebende gedenken Flugzeugabsturz in den Anden

MilagrodeLosAndes

Datum: 15. Oktober 2012
Uhrzeit: 09:56 Uhr
Ressorts: Panorama, Uruguay
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Zum Kannibalismus gezwungen

Am 13. Oktober 1972 zerschellte ein Flugzeug der uruguayischen Luftwaffe mit 45 Menschen an Bord an einem Berghang in den Anden. Da die Umgebung weder über eine Tierwelt noch eine Vegetation verfügte, sahen sich die Überlebenden zum Kannibalismus gezwungen. Nach 72 Tagen im Eis konnten 16 von 45 Insassen gerettet werden. Die Geschehnisse sind seitdem auch bekannt als das „Wunder der Anden“.

Anlässlich des 40. Jahrestages des tragischen Ereignisses trafen sich die Überlebenden zu einem Rugby-Spiel in Santiago de Chile. Das uruguayische Team (12 Mitglieder) war von Montevideo aus in die chilenische Hauptstadt gereist, um gegen eine lokale Mannschaft zu spielen. „Ich denke, dass das Essen eines toten menschlichen Körpers die größte Trauer in meinem ganzen Leben hervorgerufen hat“, gab Roberto Canessa in einem Interview bekannt.

„Die Erhaltung des menschlichen Lebens rechtfertigt das Essen von Menschenfleisch. Wenn ich den Absturz nicht überlebt hätte wäre es mein Wunsch gewesen, dass meine Kameraden mit meinem toten Körper das gleiche getan hätten“, fügte er hinzu. Die Überlebenden enthüllten eine Gedenktafel und wurden im Anschluß vom chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera empfangen.

Fuerza-Aérea-Uruguaya-Flug 571 war ein Flug der Luftwaffe Uruguays von Montevideo nach Santiago de Chile. Die 40 Passagiere waren Mitglieder, Betreuer und Angehörige der Rugby-Union-Mannschaft Old Christian’s Club, die mit zwei Meisterschaftssiegen (1968 und 1970) zu den erfolgreichsten Uruguays zählt. Im chilenischen Santiago sollte das Team ein Freundschaftsspiel absolvieren.

Bei stürmischen Verhältnissen und miserabler Sicht streifte das Flugzeug auf über 4.000 Metern Höhe einen Berggipfel und verlor Teile der rechten Tragfläche und des Hecks. Wenige Sekunden später prallte die Fairchild-Hiller FH-227 auf einer Schneebank auf. Bei dem Absturz verloren zwölf Personen ihr Leben, fünf weitere überlebten die erste Nacht mit arktischen Temperaturen nicht. Um nicht zu verhungern, entschieden sich die Überlebenden, die Überreste der Toten zu essen.

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