Kuba: Yoani Sánchez beginnt weltweite Tour – Update

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Datum: 15. Februar 2013
Uhrzeit: 20:06 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
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Die kubanische Bloggerin Yoani Sánchez beginnt am Sonntag (17.) eine 80-tägige Tour, die sie unter anderem nach Brasilien, Argentinien, Peru, Mexiko, USA, Spanien, Italien, Polen, der Tschechischen Republik und nach Deutschland führen wird. Der vom kommunistischen Regime und linken Fahnenschwingern gerne als von den USA bezahlte Söldnerin bezeichneten Philologin war in der Vergangenheit stets die Ausreise aus Kuba verweigert worden (innerhalb von vier Jahren 18 Mal), nach Umsetzung der Migrationsreform erhielt sie vor zwei Wochen ihren Reisepass.

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„Ich persönlich denke, es ist der Sieg nach einem Fünf-Jahre-langen Kampf. Ich fühle mich wie ein Läufer, der die 110 Meter Hürdenstrecke hinter sich hat und total müde, erschöpft und glücklich das Ziel erreicht hat“, so Sánchez, die nach eigenen Worten auch das Hauptquartier von Google, Twitter und Facebook besuchen möchte.

Yoani lebt zusammen mit ihrem Ehemann, dem Journalisten Reinaldo Escobar, in einem Hochhaus in der kubanischen Hauptstadt Havanna an der Plaza de la Revolución. Ihre Beiträge schreibt sie auf einem von ihrer Auslandsreise mitgebrachten Laptop in ihrer Wohnung. Um einen Beitrag dann im Blog zu veröffentlichen, geht sie meist in ein Internetcafé in einem Touristenhotel, wo in Dollar gezahlt werden muss. Internetanschlüsse in kubanischen Privathaushalten gibt es nahezu nicht und wenn, sind sie zu langsam, um ein Blog zu verwalten. Sie möchte sich nicht als Dissidentin verstanden wissen, die das System komplett umkrempeln möchte, sondern nur als unzufriedene Bürgerin, die nicht mehr schweigen will.

Im November 2012 ernannte die Interamerikanische Pressevereinigung (IAPA) Sánchez als ihre regionale Vizepräsidentin der Kommission für Presse- und Informationsfreiheit in Kuba. Ihre Aufgabe sei es, für diese Organisation die Pressefreiheit in Kuba zu überwachen. Kubas Parteizeitung Granma nannte die IAPA ein „CIA-Kartell der kommerziellen Presse“ und wertete dies als weiteren Beweis dafür, dass die „Cybersöldnerin“ im Dienste des nordamerikanischen Geheimdienstes stünde.

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Update 17. Februar

Yoani Sánchez hat ihre Reise begonnen und wird via Panama nach Brasilien reisen. “ Es hat fünf Jahre des Kampfes gebraucht, um diesen Unsinn zu beenden“, so Sánchez auf dem internationalen Flughafen von Havanna.

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  1. 1
    Boris

    CIA-Kartell der kommerziellen Presse.

    Und hoch die Rote Fahne.

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