Die chilenische Studentenbewegung hat für den 8. Mai 2013 einen Nationalen Marsch angekündigt. Schüler, Lehrer und Studenten fordern eine gebührenfreie Bildung und eine strukturelle Änderung des Bildungssystems. Das Bildungssystem des südamerikanischen Landes gilt als veraltet und stammt noch aus der Pinochet-Zeit. Viele teure Privatschulen/Unis haben es hauptsächlich auf ihre Geldvermehrung angesehen und verwehren dadurch vielen Bildungshungrigen den Zutritt. Da manches Studium tausende US-Dollar pro Jahr verschlingt, verschulden sich die Studenten für die nächsten 30-40 Jahre ihres Lebens.
Während der ersten Kundgebung des Jahres gegen die Bildungspolitik der Regierung von Präsident Sebastián Piñera nahmen in Santiago de Chile vor mehreren Tagen mehr als 120.000 Menschen teil. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden drei Demonstranten verletzt und weitere festgenommen. Auch in anderen Städten wie Valparaíso und Concepción gingen Studenten auf die Straßen.
Dies war die erste Demonstration im laufenden Jahr für hochwertige und kostenlose Bildung, die Proteste begannen allerdings bereits im Jahr 2011. Zehntausende Studenten entfachten die größten Proteste seit Jahren, mehrfach kam es zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei. Die Stadtregierung von Santiago hatte die Demonstrationen aus Furcht vor Ausschreitungen stets verboten. Nach Angaben des Verkehrsministeriums beträgt der Schaden alleine an den Bussen knapp 1 Million US-Dollar.
Berechtigterweise machen die Studenten darauf aufmerksam, dass es für viele mittelmäßige Schüler aus “gutem Haus” kein Problem ist, einen Zugang zu den Unis zu erhalten. Für hochbegabte Schüler aus der ärmeren Bevölkerungsschicht bleibt ein abgeschlossenes Studium allerdings ein unerfüllbarer Traum.
Leider kein Kommentar vorhanden!