Tchibo erfolgreich mit Kinderprojekt in Guatemala

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Der deutsche Kaffeeriese Tchibo hat gemeinsam mit Save the Children in Guatemala eine Kindertagesstätte ins Leben gerufen (Foto: Tchibo/Save the Children)
Datum: 27. Mai 2014
Uhrzeit: 10:36 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Maria del Carmen lacht in die Kamera. Seit wenigen Wochen kann die 11-jährige endlich regelmäßig lernen und muss nicht mehr mit ihrem Eltern auf dem Feld arbeiten. Sie und ihre zwei Jahre ältere Schwester sind nur zwei von mehreren hundert Kindern, die in Chiquimula in Guatemala eine Ende vergangenen Jahres eröffnete Kindertagesstätte besuchen. In der Region unweit der Grenze von El Salvador und Honduras leben viele Menschen vor der Arbeit auf Kaffeeplantagen.

Auch das deutsche Unternehmen Tchibo bezieht seinen Kaffee aus der Hochlandregion des zentralamerikanischen Landes. In der Vergangenheit mehrfach durch aufgedeckte Missstände bei Zulieferern unter Druck geraten, hat der Konzern im vergangenen Jahr die Initiative gegriffen und für ein Kinder-Projekt selbst Geld in die Hand genommen. Gemeinsam mit der Kinderrechtsorganisation Save the Children wurden sechs Kitas eingerichtet, in denen nun Kinder im Alter von 2-13 Jahren altersgerecht betreut werden können.

Auch Maria del Carmen kann Schulinhalte vertiefen, erfährt spielerisches Lernen, erhält Hygienekunde und kann sich austoben. Früher wäre sie mit ihrer Schwester bei den Eltern auf dem Feld gewesen, hätte mitgeholfen. Ein normaler Kinderalltag war das nie, oft wurde die schwimmende Grenze zur Kinderarbeit klar überschritten. Von den Behörden war jedoch nie Hilfe zu erwarten, das von zunehmender Gewalt erschütterte Land hat ganz andere Probleme. Aber auch die von der Regierung eingeführten Sozialprogramme konnten nicht verhindern, dass im vergangenen Jahr erneut über 100 Kinder an Unterernährung gestorben sind.

Bildungsangebot für Kinder verbessern

Dem war sich auch Achim Lohrie, Direktor des Bereichs Unternehmensverantwortung bei Tchibo, bewusst. Gemeinsam mit Jorge Lemus, dem Bürgermeister von Chiquimula, Kathrin Wieland, der Geschäftsführerin von Save the Children und Carlos Cárdenas, dem Länderdirektor von Save the Children in Guatemala eröffnete er im November 2013 die erste Kita. „In Zusammenarbeit mit Save the Children und der Gemeinde vor Ort haben wir Strukturen geschaffen, um nachhaltig das Bildungsangebot in der Region Chiquimula zu verbessern“ erläutert Lohrie, wie im Projekt-Tagebuch auf tchibo.de nachzulesen ist.

kinder-guatemalaOb sich die Projekte langfristig beweisen, muss abgewartet werden. Nach vier Monaten zumindest zog Sarah Rieper, die in Berlin ansässige Projektmanagerin bei Save the Children eine positive Bilanz. „Als ich gesehen habe, wie selbstbewusst und voller Freude die Kinder in den Kitas spielen und lernen, war ich tief beeindruckt. [..] Dahinter steckt großes Engagement, nicht nur von unserem Projekt-Team aus Guatemala, sondern auch von unseren lokalen Partnern wie dem Bürgermeister, motivierten Lehrern und nicht zuletzt von engagierten Müttern, die zum Beispiel beim Zubereiten der Mahlzeiten helfen“ fasst sie die Erfahrungen ihrer ersten Guatemala-Reise zusammen.

Würdigung des Engagements

Und auch die Konsumenten haben das Projekt wohlwollend registriert, der Kaffeeröster hat schließlich einen eigenen Kaffee aus dieser Region im Sortiment. So bekam Tchibo von der „Verbraucher Initiative e.V.“ die Goldmedaille für „Nachhaltigkeitskommunikation im Einzelhandel 2013“. Auch das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE) würdigte die Initiative mit dem „Preis für Unternehmensethik“. Durch die Unterstützung der Kunden war alleine im vergangenen Jahr fast eine Million Euro für Guatemala zusammengekommen. Davon werden nicht nur die Kitas betrieben, Schulmaterialien angeschafft und Lehrer bezahlt, die Kinder kommen dadurch auch in den Genuss von warmen Mahlzeiten und medizinischer Versorgung.

Für Maria del Carmen ist die Kindheit auf dem Feld mittlerweile ein Teil der Vergangenheit. Sie hofft, das Angebot noch lange nutzen zu können. Sogar Zukunftspläne schmiedet das aufgeweckte Mädchen aus bitterarmen Verhältnissen inzwischen: „Mir gefällt es, hierher zu kommen und zu lernen, weil ich später selber gerne Lehrerin werden möchte.“

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