Cannabis aus Mexico verkauft sich nicht mehr

cannabis-mexiko

Legales Cannabis aus den USA verdrängt mehr und mehr illegales Cannabis aus Mexiko (Foto: Handout/Just Amazing)
Datum: 13. Februar 2017
Uhrzeit: 21:42 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Mexiko)

Für viele Bürger der meisten US-Bundesstaaten ist in den letzten Jahren eine wunderbare Reform eingetreten. In Kolorado, Alaska, Kalifornien und vielen weiteren Bundesstaaten wurde der Verkauf und Konsum von Cannabis legalisiert, oder mindestens für medizinische Zwecke erlaubt. OG Kush von Zamnesia, Hanfsamen, CBD Öl, fertig gerollte Joints oder Hanfpflanzen auf dem Fensterbrett sind nun für viele Anhänger und Patienten eine willkommene Realität. Für das Nachbarland Mexiko stellt sich dieser Paradigmenwechsel allerdings als Problem heraus.

Bislang war Mexiko der größte Zulieferer der illegalen Cannabis-Produkte. Für die Drogenkartelle und Hanfbauern entpuppt sich die landläufige Legalisierungswelle jetzt allerdings als wirtschaftliche Katastrophe. Weil die USA mehr und mehr auf eine legale Eigenproduktion umsteigt, bleiben die ehemaligen Großhändler auf der Strecke. Das belegen die Zahlen der US-Zollbehörden. Die Mengen an Cannabis, die an den Grenzen zwischen den USA und Mexiko beschlagnahmt werden, sind deutlich geringer. Darüber hinaus habe sich der Preis für ein Kilogramm “Acapulco Gold” halbiert haben. Damit ist das wahr geworden, was viele vorhergesagt haben: Legalisierung dämmt den Schwarzmarkt ein.

Das ist gut, denn die mafiösen Strukturen in Mexiko können so aufgebrochen werden. Ein weiterer Faktor, der eine Rolle spielt, ist auch die Qualität des Cannabis aus den USA. Weil der Anbau in den Vereinigten Staaten streng kontrolliert ist, kann man das heimische Produkt nur als “Gourmethanf” bezeichnen, während das mexikanische Pendant oft viel schlechter ist.

Dealer und Drogenschmuggler können sich in Mexiko jedenfalls kein lukratives Geschäft mehr mit Cannabis versprechen. Zu groß ist das Risiko geworden – für einen Preis, der nicht mithalten kann. Leider ist diese Nachricht nicht nur gut. Denn obwohl den kriminellen Machern so der Hahn zugedreht wird, leiden die mexikanischen Hanfbauer unter dieser Entwicklung. Der ehemalige Exportschlager wird viele in eine wirtschaftliche Krise stürzen.

Darüber hinaus gibt es noch ein weiteres Problem: Experten befürchten, dass die einbrechenden Umsätze die Narco-Kartelle dazu motivieren wird, mit anderen – und gegebenenfalls schlimmeren – Substanzen vermehrt zu dealen. Heroin, Kokain und Amphetamin sind genauso unerwünscht in den USA wie es Cannabis einst war. Diese Misere gibt der mexikanischen Regierung zu denken – Mexiko wird dazu angehalten, selbst die Gesetze zu lockern. Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis es weitere politische Schritte gibt. Zu tief stecken vielen der mexikanischen Regierung selbst drin in den Kartellen.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!