Uruguay: Nazi-Adler der Admiral Graf Spee soll verkauft werden – Update

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Admiral Graf Spee wurde versenkt (Foto: ScreenshotYouTbe)
Datum: 08. August 2017
Uhrzeit: 12:46 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Anlässlich einer Anfrage aus der Partei „Partido Nacional“ bewertet die uruguayische Regierung die Möglichkeit des Verkaufs eines im Februar 2006 gefundenen Nazi-Adlers der Admiral Graf Spee. Für den Bronzeadler mit Hakenkreuz liegen Angebote von acht bis 52 Millionen US-Dollar vor, der erzielte Erlös könnte dem Verteidigungsetat zugeführt werden. Die Galionsfigur wiegt rund 350 Kilogramm, misst zwei Meter in der Höhe und ist 2,8 Meter breit.

Der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 war der zweite global geführte Krieg sämtlicher Großmächte des 20. Jahrhunderts und stellt den bislang größten militärischen Konflikt in der Geschichte der Menschheit dar. Am 13. Dezember 1939 kam der Krieg Südamerika ganz nah. Das Panzerschiff „Admiral Graf Spee“ traf vor der Mündung des Río de la Plata auf einen gegnerischen Schiffsverband und erlitt bei den Kämpfen Schäden in der Dieselölreinigungsanlage. Nach Reparaturarbeiten verließ das Schiff am 17. Dezember den Hafen von Montevideo und wurde mit mehreren Sprengladungen auf den nur wenige Meter tiefen Grund der Flussmündung des La Plata versenkt.

Der auf einem Eichenlaubkranz mit Hakenkreuz stehende Bronzeadler wurde von privaten Investoren geborgen, laut einem Urteil des Obersten Gerichtshofs ist der uruguayische Staat rechtmäßiger Eigentümer. Das Symbol des „Dritten Reiches“ liegt in einer Holzkiste verpackt in einem Lager und wird von der uruguayischen Marine bewacht. Bei einem eventuellen Verkauf wird das private Bergungsunternehmen 50% der Ertragssumme erhalten.

Update, 22. Juni

Die Justiz verurteilte den uruguayischen Staat, den Nazi-Adler der 1939 vor Montevideo gesunken Admiral Graf Spee zu verkaufen. Der Verkauf sollte innerhalb von 90 Tagen erfolgen und der Erlös sollte zur Hälfte mit den Personen geteilt werden, die die Bergung des Stückes organisiert haben.

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  1. 1
    Mark

    Kriegsbeute, warum stellt DE keine Ansprüche?

    • Das ist keine Kriegsbeute. Der Kommandant hat die Graf Spee schliesslich freiwillig zerstört und damit an Uruguay „übergeben“. Gleichzeitig hat er dem Nazi-Reich ein gefürchtetes Waffensystem entzogen und für seine Mannschaft den Krieg beendet.

      Als Soldat war der Kommandant natürlich untragbar. Als Mensch jedoch gebührt ihm mein höchster Respekt. Nach seiner humanen Handlung hätte er ganz gewiss in Ehre weiterleben können, anstatt sein Leben dem zweifelhaften Ehrenkodex vergangener Epochen zu opfern.

      Wenn heute das arme Uruguay mit dieser Bronzefigur ein paar Millionen machen kann, so bewirkt sogar ein Nazi-Symbol letztendlich mal etwas Gutes, und es sei dem Land gegönnt.

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