„Hamburg Süd“: Weichen für die Zukunft gestellt

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Seit ihrer Gründung 1871 hat sich die Hamburg Süd zu einer international operierenden Transport-Logistik-Organisation entwickelt (Foto: Hamburg-Süd)
Datum: 24. April 2015
Uhrzeit: 13:48 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Das Wachstum der Weltwirtschaft lag 2014 mit 3,4 Prozent auf Vorjahresniveau, die containerisierten Seetransporte hingegen sind mit 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3,6 Prozent) deutlich stärker gewachsen. Allerdings stieg auch im zurückliegenden Jahr die global verfügbare Stellplatzkapazität an Bord von Containerschiffen stärker an als das Transportvolumen. Die vorhandenen Überkapazitäten konnten daher nicht abgebaut werden, und die Frachtraten gingen in den meisten Verkehren weiter zurück. Entlastend wirkten die ab dem 4. Quartal stark fallenden Treibstoffpreise.

Die schlechte wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens, Argentiniens und Venezuelas trug dazu bei, dass die Nord-Süd-Verkehre nur geringes, teilweise negatives Wachstum aufwiesen. Daher konnte die Hamburg Süd zusammen mit ihrer brasilianischen Tochtergesellschaft Aliança ihr Transportvolumen nur um 2 Prozent auf rund 3,4 Millionen TEU (1 TEU = 20 Fuß-Standardcontainer) steigern. Bedingt durch die rückläufigen Frachtraten und den schwachen US-Dollar als Haupt-Erlöswährung sank der Umsatz gleichzeitig um etwa 1 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Das Linienergebnis blieb positiv, lag jedoch deutlich unter dem des Vorjahres.

Trotz nachlassender Dynamik war auch im Jahr 2014 die chinesische Volkswirtschaft mit einem Plus von circa 7,4 Prozent der globale Wachstumsmotor. Weiterhin unbefriedigend ist die Situation in Brasilien mit einer Stagnation der Wirtschaft in 2014, aber auch andere südamerikanische Volkswirtschaften wie Argentinien und Venezuela konnten sich nicht erholen. Aufgrund einer leichten wirtschaftlichen Belebung in Europa (+0,9 Prozent) und eines weiter stabilen Wachstums von 2,4 Prozent in den Vereinigten Staaten wuchs die Weltwirtschaft insgesamt mit 3,4 Prozent vergleichbar zum Vorjahr.

Die weltweiten Containertransporte stiegen im Jahr 2014 mit 5,4 Prozent deutlicher an als im Jahr zuvor, allerdings mit unterschiedlicher Dynamik im Vergleich verschiedener Märkte. So verzeichneten die Verkehre zwischen Asien und Europa bzw. Nordamerika in den Jahren 2012 bis 2014 Zuwachsraten von 3 Prozent bis 7 Prozent p.a., während die Lateinamerika berührenden Fahrtgebiete lediglich um durchschnittlich rd. 1,5 Prozent p.a. wuchsen.

Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung der meisten Länder Südamerikas mit zum Teil rückläufigen Handelsvolumina konnte die Hamburg Süd ihr Transportvolumen lediglich um 2,3 Prozent auf 3,375 Millionen TEU steigern. Die Frachtraten standen wegen des zusätzlichen Kapazitätsangebots der aus den Asien-Verkehren verdrängten mittelgroßen Schiffe unter starkem Druck. Durch die Kaskadierung in die Nord-Süd-Verkehre waren vor allem die Südamerika-Routen in hohem Maße von Tonnagezulauf betroffen, der durch die schwachen Wachstumsraten des Ladungsvolumens nicht kompensiert werden konnte. Zwar versuchten die Carrier in den Südamerika-Verkehren, die Kapazität vor allem in der Off-Season zu reduzieren, jedoch war die Auslastung der Schiffssysteme in weiten Teilen des Jahres zu gering, so dass die Frachtraten stark abfielen. Aufgrund der stagnierenden und zum Teil rückläufigen Importe Brasiliens und Argentiniens war die Geschäftsentwicklung in den Verkehren zwischen Nord- und Südamerika und von Asien an die Ostküste Südamerikas besonders enttäuschend. Anhaltende Überkapazität trug dazu bei, dass die Ergebnisse in den Verkehren zwischen Indien / Pakistan und Asien bzw. Nordeuropa weiterhin unbefriedigend ausfielen.

Trotz gestiegener Carryings konnten die Bunkerkosten in Summe um circa 11 Prozent gesenkt werden. Neben den ab dem 4. Quartal rückläufigen Treibstoffpreisen haben dazu eine weitere Verbrauchsreduzierung durch den Einsatz effizienterer Schiffe und operative Optimierungen beigetragen. Insgesamt konnte die Hamburg Süd trotz schwieriger Marktbedingungen ein positives, wenn auch nicht zufrieden stellendes, Linienergebnis erreichen.

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