Erneuter Cholera-Ausbruch auf Kuba

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Datum: 19. November 2012
Uhrzeit: 07:59 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Katastrophale hygienische Bedingungen

In der Nacht von Samstag auf Sonntag mussten ca. 200 mit Cholera infizierte Häftlinge aus dem Provinzgefängnis Boniato (Provinz Santiago de Cuba) in das Krankenhaus Ambrosio Grillo in Melgarejo verlegt werden. Dies berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und macht die katastrophalen hygienischen Bedingungen sowie die hoffnungslose Überfüllung des berüchtigten Provinzgefängnisses für den Ausbruch der Epidemie verantwortlich. Die von Exil-Kubanern betriebene Online-Zeitung „Cafefuerte“ berichtet ebenfalls von mindestens 12 Cholera-Erkrankungen in Sagua de Tánamo (Provinz Holguín), eines der am schwersten von Hurrikan „Sandy“ betroffenen Gebiete.

Wie die IGFM erläutert, wurden erst kürzlich zusätzliche Gefangene in das bereits überfüllte Boniato-Gefängnis gebracht, weil das Gefängnis Aguadores nach der Bedrohung durch den Hurrikan Sandy geschlossen werden musste. Mercedes Echevarría Guevara, Mitglied der Bürgerrechtsorganisation „Damen in Weiß“ („Damas de Blanco“), teilte der IGFM mit, dass sie ihren im Bonitao-Gefängnis inhaftierten Ehemann Enrique Figuerola nicht wie geplant am gestrigen Sonntag besuchen durfte, da die gesamte Haftanstalt unter Quarantäne gestellt wurde. Nach ihrer Angabe befänden sich weitere 150 mit Cholera infizierte Häftlinge in dem Gefängnis.

Video-Dokumente beweisen die katastrophalen hygienischen Verhältnisse in kubanischen Gefängnissen
Der IGFM liegen nach eigenen Angaben zehn Videofilme vor, die die untragbaren Haftbedingungen in Havannas berüchtigtem Gefängnis Combinado del Este belegen. Die Videofilme wurden im Januar 2012 von Gefangenen aufgenommen. Dokumentiert sind unter anderem verschimmelte Löcher auf den Böden der Zellen, die als Toiletten dienen sowie undichte Rohre, aus denen unablässig Abwasser spritzt. Auch wurden ungenießbares Essen und eine so genannte „Strafzelle“ von nur etwa 1×3 Metern dokumentiert, in die bis zu vier Gefangene gepfercht werden.

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