In der chilenischen Stadt San Antonio (Región Valparaíso) wurde eine 92-jährige Frau nach einem Sturz in ein Krankenhaus eingeliefert und von den Ärzten geröntgt. In der Bauchhöhle der Patientin entdeckten die Mediziner einen rund 50 Jahre alten versteinerten Fötus. Marco Vargas Lazo, Direktor der medizinischen Einrichtung, bezeichnete den Fall als „außerordentlich selten“. Nach seinen Worten war der Fötus „groß und voll entwickelt“. Da sich die Frau bei ihrem Sturz keine Fraktur zugezogen hatte, wurde sie nach Hause geschickt. Die Mediziner werden das Steinkind nicht entfernen, da die Risiken einer Operation für Patienten in diesem Alter als sehr hoch bezeichnet werden.
Steinkind oder Steinfrucht ist ein abgestorbener, versteinerter Fötus im Mutterleib. Ein Lithopädion (altgriechisch: lithos für Stein und paidion für Kindchen) entsteht, wenn ein abgestorbener Fötus einer Bauchhöhlenschwangerschaft, einer Eileiterschwangerschaft oder eines Gebärmutterrisses nicht, wie üblich, vom Körper resorbiert (wie üblich bei Embryonen vor dem dritten Monat), sondern durch Aufnahme von Kalk eingekapselt und mumifiziert wird. Die Lithopädionbildung ist beim Menschen äußerst selten. Es wurden bisher weniger als 300 Fälle dokumentiert.
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