Beschämend: Fidel Castro erhält Ehrendoktorwürde

fidel

Datum: 12. November 2012
Uhrzeit: 12:40 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 20 Kommentare
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Vor rund einer Woche hat die Autonome Universität von Moreles (Mexiko) den kubanischen Ex-Präsidenten Fidel Castro für „seine Verdienste um die Landwirtschaft, Bildung und Kultur“ mit der Ehrendoktorwürde – Dr. h.c. (honoris causa) ausgezeichnet. Es ist beschämend, dass eine Universität in einem demokratischen Land einen solchen Titel an einen Diktator für dessen angebliche Verdienste vergibt.

Vielleicht hat die Universität ignoriert, dass unter dem Castro-Regime Kultur, Bildung und Landwirtschaft ernsthaft gelitten haben. Durch den sowjetischen Kolchose-Stil (Planwirtschaft etc.) wurde den Bauern jede Möglichkeit geraubt, nachhaltiges Wachstum zu erzielen. Wenn es um Verbesserungen im Bereich der Landwirtschaft geht ist Kuba das letzte Land, das als erfolgreich auf diesem Gebiet bezeichnet werden kann. Ebenfalls hat die Universität ignoriert, dass die kubanische Landwirtschaft nur 20 Prozent der Bedürfnisse der Bevölkerung abdeckt. Dies zwingt die Regierung, für Milliarden von Dollar Lebensmittel zu importieren.

Es ist ein Irrglaube, dass das US-Embargo für diese Situation und die wirtschaftliche Stagnation auf Kuba schuld sein soll. Das Unvermögen kommunistischer Regierungen ist hinreichend bekannt. Darüber hinaus ist es bemerkenswert, dass Kuba in seiner Geschichte nie in der Lage war, die Lebensmittel-Bedürfnisse der Menschen mit seiner landwirtschaftlichen Produktion zu decken. Deshalb ist es ironisch, dass Fidel Castro für den landwirtschaftlichen Zusammenbruch auf der Insel auch noch belohnt wird.

Die stetig wachsenden Einschränkungen in Bezug auf die Rede-und Pressefreiheit setzen sich im Bildungs- und Kultursektor fort. Künstler und Intellektuelle werden verfolgt, sobald sie nicht nach der Pfeife von Havanna tanzen. Es ist beschämend, dass Lehrer und Studenten der Universität in Mexiko einen solchen Titel an Castro vergeben. Selbst in keinster Weise von permanenten Schikanen verfolgt, verleihen sie einen Preis an den Menschen, der seine politische Ideologie mit Gewalt durchsetzt.

Der Protektionismus auf Kuba begrenzt und nimmt jedem Schüler die Gelegenheit, seine Kenntnisse zu erweitern. Während das Land eine sehr niedrige Analphabetenrat hat, leidet die Mittel-und Oberstufe aus Mangel an Technologie und Offenheit an ihrer Ausbildung. Der Internetzugang ist beschränkt, was dem Regime nicht passt wird zensiert. Eine moderne Universität kann ohne die Freiheit der Ideen nicht gedeihen, neue Horizonte in Bezug auf Bildung werden bewusst blockiert.

Die Autonome Universität von Morelos, die unter dem Motto „Für eine kultivierte Menschheit“ agiert, glaubt vielleicht an die Utopie des Kommunismus und vergisst dabei das Leiden des kubanische Volkes. Dieses Volk lebt ohne Freiheit, ohne die Möglichkeit zu gedeihen und ist Geisel einer Ideologie, die die Interessen des herrschenden Absolutismus fördert.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    …und das an einen Mann, von dem seine eigene Tochter öffentlich behauptet, es sei ihm stets eine Freude gewesen, jemandem die Pistole an den Kopf zu setzen und zu sehen, wie das Hirn rausspritzt.
    Den Verantwortlichen der mexikanischen Universität scheint erst gar kein Hirn gewachsen zu sein. Kein anstaändiger Mensch kann denen jemals wieder die Hand reichen, oder gar einen Ehrentitel von ihnen annehmen.

    • 1.1
      gerda mueller

      noch vor ein paar jahren habe ich in der region pinal el rio im westen kubas, einen landarzt mit 2 kleinkindern besucht. plattenbauten und rings um die bläcke angebunden dicke schweine, welche nachts in die wohnungen genommen werden. die familie lud uns zu einem bescheidenen nachtessen ein, was ich nach begutachtung des rostigen kühlschrankes dankend ablehnte. „4 kartoffel, 2 schrummlige kartoffel, 4 hühnerfüsse, 1 ei, ein wenig undefinierbares schlaffes gemüse. bestürzt fuhr in ins nächste dorf und kaufe ein paar wichtige sachen wie lebensmittel, hygiene, e.t.c. für ca. 25 us$. die famile freute sich wie wenn ein weltwunder geschehen wäre. der landarzt muss dort leben wo es ihm die partei gewiesen hat, und bekommt ca. 20 $ lohn pro monat. seinen patienten kann er gerade mal den puls fühlen, den blutdruck messen und ev. ein aspirin verteilen, und gut ratschläge geben.
      imstaatlichen hotel in der region, waren frischgemüse und auch salat nicht erhältlich. alles kam aus der büchse.
      dabei würde jeder samen früchte tragen, damals durfte aber nur gepflanz und gesäht werden was die partei im plan hatte.

      und so einem verleiht man die ehrendoktorwürde?

  2. 2
    Der Bettler

    Dem Artikel,und den Kommentar von Martin,kann ich nur in voller Größe
    beipflichten.Vor Jahren hat schon eine geflüchtete Tochter gesagt,daß er seine Familie sadistisch gequält hat,und schlecht behandelt hat,und daß er einer der reichsten Männer weltweit ist.Sowas einen Ehrendoktortitel zu
    geben ist nicht nur beschämend,sondern pervers.Freut mich Martin,wieder
    was von Dir zu hören.

  3. 3
    Martin Bauer

    Von mehreren Leuten die regelmässig nach Kuba reisen, hören wir regelmässig, dass dort die Ernährungslage verzweifelt sein muss. Die Bevölkerung erhält Lebensmittelkarten, die bei weitem unzureichend sind. Oft opfern sich Eltern für ihre Kinder, oder eine Person innerhalb der Familie für eine andere, in dem sie ihnen ihre Rationen überlassen und selber Unterernährung in Kauf nehmen, gelegentlich bis zum Tode.

    Dies ist keine kapitalistische Propaganda. Quelle: Vieraugen-Gespräche mit hochrangigen Chavista. Auch die haben Momente, in denen sie die Wahrheit sagen.

    • 3.1
      hugo

      kuba hat viele probleme, zugegeben. umso verwerflicher ist das jahrzehntelange embargo der usa. unabhängig davon sind die zustände im kapitalistischen musterland usa für große teile der bevölkerung mehr als beschämend. ca. 47 millionen menschen leben auf lebensmittelkarte. etwa sdie gleiche oder noch größere zahl hat keinen versicherungsschutz und ist auf lamosen diesbezüglich angewiesen. diese entwicklung greift auch in den europäischen ländern immer mehr um sich. niedriglohnsektor, altersarmut, immer mehr versicherte privat oder gesetzlich können ihre versicherungsbeiträge nicht mehr bezahlen usw. usf.). ist dies das erstrbenswerte, kapitalistische erfolgsmodell. alles ohne embargo.

    • 3.2
      Otiksom

      Sorry Herr Bauer, aber was Sie schreiben ist Unsinn. Sie sollten mal selbst nach Kuba fahren und Sie werden sehen, dass dort Hunger sicherlich nicht das Problem ist. Wenn Sie Kuba mit Ländern der 3.Welt vergleichen, geht es den Kubanern sogar ziemlich gut. Das kann man auch statistisch ganz gut nachweisen, hohes Lebensalter, niedrige Kindersterblichkeit, gute Bildung sind nicht gerade Kennzeichen einer verelendenden Gesellschaft. In Kuba verhungert niemand, es gibt keine Kinderarbeit, die Menschen sind zum großen Teil zwar arm, aber nie elend. Und das ist ein ganz wichtiger Unterschied.

      • 3.2.1
        Martin Bauer

        Sie mögen es für Unsinn halten. Aber wer von den „Touristen“ aus Deutschland bekommt die volle Wahrheit in Kuba schon zu Gesicht? Insbesondere „rote Freunde“ aus D. werden die Schokoladenseiten des Castro Regines präsentiert, mit einem Führer an der Hand. Meine Informanten sind „Sozialisten“, Protagonisten der bolivarischen Revolution, sowie Kubaner die hier arbeiten. Die sind für mich, zumindest in diesem Punkt, absolut glaubwürdig.

  4. 4
    hannes

    Es ist erschreckend wie viel Unsinn hier üpber Kuba geschrieben wird. In Kuba ist die medizinische Versorgung besser wie in großen Teilen der USA, es gibt einen hohen Bildungsstandard, keiner verhungert trotzUS Embargos. Das reiche Familien (Castros waren ursprünglich reich)es nicht verwinden könen ndass ihr Landbesitz auch ärmeren zur Verfügung gestellt wird (siehe Castro-Tochter und Schwester) das ist wohl normal. Immerhain hat Fidel nicht nur das Land anderer sondern auch sein eigenes Eigentum an das Volk gegeben. Ihn als den grossen Diktator zu beschreiben ist lächerlich. In den USA werden Präsidenten mit und vom geld und Kapital gewählt. In Kuba gibt es ein Direktwahlsystem wo JEDER kaniddieren kann, ja und das unabhängig von seiner politschen Sichtweise. Wer dass nicht glaubt sollte scih solche Wahlen mal ansehen. Kuba und auch die anderen Länder der ALBA haben sich endlich vom Joch des US-Imperialismus befreit. Wäre Zeit wenn dass andere Länder auch mal tun würden, Dann würde eine Finanz- und Bankenkrise verursacht vom herrschenden Kapital nicht mehr zu Lasten der Ärmsten gehen. NACHDENKEN MEINE HERRSCHAFTEN! Realitäten sehen und verstehen!

    • 4.1
      Martin Bauer

      Dies ist blödsinnige sozialistische Propaganda, seit den frühen 60ern unverändert, die schon damals kein Schwein geglaubt hat.

  5. 5
    Harald

    @sondern auch sein eigenes Eigentum an das Volk gegeben. wo JEDER kaniddieren kann, ja und das unabhängig von seiner politschen Sichtweise.

    Muahahaha, sind Ihnen die Pillen ausgegangen? Stellen Sie sich vor den Spiegel und lesen folgendes:

    http://www.stupidedia.org/stupi/Vollpfosten

  6. 6
    Olivia Krotrot

    Fidel ist der gütigste Landesvater aller Zeiten.

    Viva Fidel, Viva Hugo, Viva la Revolución

    • 6.1
      Martin Bauer

      Wer hat die denn aus der Zelle gelassen…? So was kann doch unmöglich mündig sein!

  7. 7
    Spanishjack

    Diese berühmte Tochter heist Alina und stammt aus der Beziehung mit Nadine Revuelta(Verstorben)Sie Emigrierte in die Staaten und ist mit ihrem Vater Zerstritten.Fakt ist das es auf Kuba Hunger gibt.Er ist auch etwas Regional bedingt.Im Norden scheint es noch etwas besser zu sein.Aber mann muss nicht weit aus Varadero heraus um das mit zu bekommen.Die Ideologen gehen natürlich Durch alle Schichten.Die Libretta fuer Lebensmittel wurde abgeschafft.Fleisch Eier Milch Käse usw.sind rationiert nur in dafür vorgesehenen Tiendas zu erhalten.Gemüse Obst usw.gibt es auf den freien Bauernmärkten wo in Peso bezahlt wird, nur das Geld reicht bei weitem nicht aus.Im Landesinneren kocht man immer noch mit Petrolium-Kochern.Nun die Bevolkerung macht nicht nur alleine ihre Regierung verantwortlich,sondern eben auch das Us.Embargo.Es lässt sich natürlich immer wieder schön Instrumentalisieren, und wir dürfen nicht vergessen das besonders Mexico Kuba sehr nahe steht.Die Regierung ist umstritten aber Sie hat einen sehr nahent Draht zur Bevölkerung,was die Sache nicht einfacher macht aber Erklärbarer.Wenn dann sollte Sie einen Preis an die Bauern vergeben weil die bestellen das Land.

    • 7.1
      Martin Bauer

      Diese Beschreibung passt sehr gut ins das Bild, das mir meine Quellen gezeichnet haben. Selber hatte ich leider noch nicht das Vergnügen, Kuba zu besuchen. Vor Jahren musste ich eine bereits gebuchte Reise absagen, weil die Person, die ich treffen wollte, keine Erlaubnis erhielt, mit mir zu reden.

  8. 8
    Der Bettler

    Das muß der Spinatfresser gewesen sein,der ihr beim Ausbruch aus der
    Gummizelle geholfen hat,oder haben die Irren jetzt auch schon Internetzugang in den Häusern?

  9. 9
    Niebergalle

    Weshalb reimt sich der Name Krotrot auf Vollidiot. Zufall?

  10. 10
    Robin

    Ich möchte an dieser Stelle meinen Senf auch noch mit dazu geben. Kann es sein das auf dieser Internetseite vorwiegend voreingenommen berichtet wird. Wenn man das Wort Kuba oder Castro in der Schlagzeile liest, weiß man schon vorab das negative Worte im Bericht hageln wird. Kritik ist eine Sache, dauernd jedoch anzuklagen ohne selbst die Situation erkannt zu haben bzw. Alternativen vorzuschlagen eien andere. Ich komme aus den Neuen Bundesländern und ich kenne diese Ansichten, wie Bsp. „Ihr hatten doch keine wirkliche Freiheit (gefangen sein) und konnten euch auch nicht frei entfalten, habt nicht viel zu essen gehabt und wenn dann immer nur das Gleiche“. Um ehrlich z usein hatten wir alles was zum leben notwendig war, und wir sind auch groß geworden und mussten dann aber erkennen das nicht alles so war wie man es zur Wendezeit versprochen hatte. Sein wir doch mal ehrlich jedes System hat seine Gesetze, seine Stärken und Schwächen. Und das trifft auch auf Kuba zu, sicherlich ist nicht alles gut, manches vielleicht auch nicht recht, aber vielses ist auch besser als anderswo auf der Welt.

    • 10.1
      Martin Bauer

      Dass es sich in der ehemaligen SBZ einigermassen leben liess, sofern man politisch nicht gegen den Strom schwamm, nicht ins Ausland reisen wollte, auf zeitgemässe Technik und freien Informationszugang verzichtete und gesund war, , bestreitet hier ja keiner (meine Grossmutter ist dort elendiglich verreckt, weil ihre Krankheit nicht behandelt werden konnte, wir ihr das zum Überleben Notwendige nicht schicken durften und sie nicht ausreisen durfte). Die „guten Seiten“, mal im Vergleich zu westlichen Demokratien, vermochte ich allerdings nie zu erkennen. Und auch in Kuba werden sie anscheinend auch nur von Leuten entdeckt, die Hammer & Sichel verehren.

      In Latein Amerika leben, wenn man nicht gerade sehr wohlhabend ist, ist eine ganz andere Sache, als es mal besucht zu haben oder nur aus den Medien zu kennen. Aber genau diese Ferndiagnostiker wollen uns, die wir die Verhältnisse aus täglichem Erleben kennen, immer die Meinung zurecht rücken. Dafür fehlt diesen einfach die Kompetenz, egal ob sie irgend einer Ideologie fröhnen oder nicht.

      Natürlich gibt es auch in Kuba glückliche, lachende Gesichter. Aber die gibt es auch in jedem Knast, die sah man mitunter sogar in Nazi-KZs und russischen Arbeitslagern. Dies ist und war aber nicht das Verdienst mörderischer Diktatoren. Vielmehr liegt es in der menschlichen Natur, das Beste aus der Situation zu machen. Zum Glück! Andernfalls könnten die Kubaner kollektiven Selbstmord begehen.

  11. 11
    Der Bettler

    Wer an Cuba ein Fünkchen gutes findet,hat von diesem Land keine Ahnung.Und daß dieser Sadist Castro,die Ehrendoktorwürde verliehen bekommt,ist eine Frechheit.Für die abertausende Menschen ,die er abschlachten ließ,oder in den Gefängnissen totgefoltert wurden? Das ist ungefähr so,als wenn der Pabst den Teufel heilig sprechen würde.

    • 11.1
      Martin Bauer

      Au weh, mein lieber Freund Bettler! Vom Papst, bzw. von der Organisation, die er vertritt, könnte der Teufel noch so manche Sauerei lernen. Und ein dämlicher Kommunist, egal ob Castro oder jedweder Andere, hat gar nicht genug Grütze im Kopf, um so viel Übles zu erdenken und erfolgreich zu realisieren..

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