Leserkommentar: Linke und Kommunisten – Was passiert in Venezuela?

venezuela

Im südamerikanischen Land Venezuela droht die vom Chavismus verursachte chronische Krise in einen Bürgerkrieg umzuschlagen (Foto: Twitter)
Datum: 04. Juli 2017
Uhrzeit: 15:46 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Name der Redaktion bekannt (Leser)
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Allen verblendeten Linken mit verklärtem Blick auf die sogenannte „Bolivarianische Revolution“ biete ich einen von mir bezahlten (falls noch eine Airline in das Krisengebiet fliegt) Flug und eine vierwöchige Unterkunft bei meiner Familie an, um sich von den Errungenschaften der letzten 18 Jahre live vor Ort informieren zu können:

Während die Gefolgsleute der sozialistischen Regierung in Militär, Administration und Politik ein luxuriöses Leben in Lateinamerika, Florida, Italien und Spanien führen, ganze Geschäftsketten in den USA besitzen, ihre Kinder auf teure Privatschulen schicken und über die größte Anzahl von Privatflugzeugen und Luxusjachten in Lateinamerika verfügen, alles finanziert durch Drogenhandel, Devisenbetrug und eine infernale Korruption, sieht für 90% der Bevölkerung inkl. meiner Familie das Leben im sozialistischen Paradies so aus:

Maximal 1 Mal pro Woche für 90 Minuten fließend Wasser und Stromausfälle zuhauf. Mehrstündiges Schlangestehen täglich, um mit Glück ein Paket Reis oder Mehl zu ergattern, das dann ca. 20% des Mindestlohns kostet. Bei jedem Verlassen des Hauses Gefahr beraubt und bestohlen zu werden.

Wer sich also ein unverfälschtes Bild vor Ort machen möchte, bitte melden: Der Flug geht auf mich!

Leserkommentar: Name der Redaktion bekannt

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  1. 1
    colibri

    Lieber Schreiber des Leserkommentars, sicherlich ist vieles richtig, was Sie schreiben. Vermutlich koennte man noch mehr Laender listen, wo es sich die Enchufados gut gehen lassen. Die Kinder werden nicht auf Privatschulen, sondern auch bekannte Universitäten im Ausland geschickt. Was aber nicht zu verstehen ist, warum Sie in Ihrer beschriebenen Elendssituation noch in Venezuela leben? Koennten Sie dies vielleicht etwas genauer erklären?

    • 1.1
      colibri

      Korrektur: Die Kinder werden nicht nur …

  2. 2
    colibri

    Lieber Leserbriefschreiber,

    „Maximal 1 Mal pro Woche für 90 Minuten fließend Wasser und Stromausfälle zuhauf. “
    Vielleicht sollten Sie angeben, wo Sie genau wohnen. Sicherlich stimmt dies beispielsweise für einige Barrios in Caracas, aber dort werden Sie doch bestimmt nicht hausen? Wie wollen Sie denn sonst den Linken ihren 2 Wochenurlaub bei uns plus Flug finanzieren?

  3. Liebe/r Colibri
    Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Leserbriefschreiber um eine/n der vielen Exil-Venezolaner/innen, die als junge Menschen ihr Land verlassen haben, weil sie anderswo (beruflich) mehr Perspektiven haben. Ich kenne einige solcher gut ausgebildeter, aus der Mittelschicht stammender Venezolaner/innen. Brain Drain. Sie verdienen oft gut im Ausland, haben aber ihre Familie immer noch in Venezuela. Egal ob sie gut verdienend sind und Geld nach Hause schicken koennen oder nicht: die Krise der Lebensmittel, Medikamente etc. betrifft alle ihre Familien. Geld alleine hilft nicht, wenn es schlicht keine Produkte im Land mehr gibt. Selbst gebrechliche ueber 80-jaehrige Grossvaeter muessen in der Hitze oder in der Nacht stundenlang Schlange stehen gehen, um beispielsweise eine Autobatterie zu bekommen. Brot gibt es zurzeit grad gar nicht, mit allem wird extrem sparsam umgegangen. Kaffee bespielsweise wird immer aufgewaermt, nicht weggeworfen. Ein europaeischer Supermarkt ist auch fuer obere Mittelschicht-Venezolaner wie Disneyland und laesst die Augen leuchten. Vorgestern soeben erlebt.
    So wie dieser Leserbriefschreiber schreibt: die Familiebmitglieder im Ausland koennen sehr wohl (teure) Fluege bezahlen, fuer ihre Familienmitglieder nach Europa oder in die USA oder aehnlich. Oder fuer Interessenten nach Venezuela. Das ist aber nur das Transportmittel – an der Misere in Venezuela aendert das nichts. Ich kann nur schwerstens empfehlen; wer sich aufrichtig fuer Venezuela interessiert soll wirklich erst mal dorthin gehen und sich ein Bild machen, bevor er/sie blindlings irgendwelchen verblendeten europaeischen Parteiparolen folgt. Das ist wirklich nicht tragbar. Dass prominente deutsche Politiker mediale Praesenz wollen mit unreflektierter linker Meinungsmache disqualifiziert sie einfach vollstaendig und sagt bloss etwas ueber ihr Drang zur Selbstdarstellung.

    • 3.1
      paulo

      ich finde du schreibst schon sehr sehr negativ…………………………… ich lebe gerne hier…..
      ich lege aber immer nebst den negativen auch die positiven punkte aus um ein einigermassen passables bild über venezuela zu erhalten.

  4. 4
    paulo

    man kann über die bolv.revoluzion sagen und schreiben was man will, aber alles war nicht so schlecht wie dargestellt. vieles hat sich in diesem land auch verbessert. was eines der grössten probleme ist, ist die überhand nehmende kriminalität. hinzu ist zu sagen, dass sich bei uns das leben ausser haus nur noch bis ca. 18.00 uhr abspielt, danach bleibt man in seinem HAUS (castillo)…. und wer nicht goldbehangen und protzend durch die gegend stolziert und mit geld um sich wirft, ist auch vor überfällen weniger betroffen.
    was die preise angeht: nachdem die kaufkraft des volkes in den revoluzionsjahren um ca.90% vernichtet wurde, ist der arbeitenden venezolaner auf subventionierte lebensmittel angewiesen. und da der staat infolge „diebstal, korruption und vieles mehr“ immer zuwenig geld zur subvention hat, sind diese lebensmittel auch sehr gefragt und entsprechend lang die colas vor den geschäften.
    wer genügend geld hat, hat sich sein einkaufsleben seit jahren neu organisiert und bekommt wie immer praktisch alles, zu normalen internationalen preisen.

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