Diktatur auf Kuba: Postkarten gegen das Vergessen

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Der 59-jährige Dresdner hatte im Juli Verwandte auf Kuba besucht und eine Demonstration spontan für private Zwecke mit dem Smartphone gefilmt (Fotos: IGFM)
Datum: 22. November 2021
Uhrzeit: 18:20 Uhr
Ressorts: Kuba, Kultur & Medien
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Ein Zeichen gegen das Vergessen politischer Gefangener: Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) startet zusammen mit der Postkarten-App MyPostcard eine Postkartenaktion für Luis Frómeta Compte. Der 59-jährige Dresdner hatte im Juli Verwandte auf Kuba besucht und eine Demonstration spontan für private Zwecke mit dem Smartphone gefilmt. Seit 11. Juli ist er im berüchtigten Gefängnis „Combinado del Este“ inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft fordert für ihn 24 Jahre Gefängnis wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und „Anstiftung zum Aufruhr“. Obwohl Frómeta die deutsche und kubanische Staatsangehörigkeit besitzt und seinen Lebensmittelpunkt seit 1985 in Deutschland hat, verweigert die kubanische Regierung bis heute die konsularische Betreuung durch die deutsche Botschaft in Havanna. „Luis Frómeta Compte hat nichts verbrochen und sitzt seit vier Monaten unschuldig in Haft. Die Postkartenaktion soll ihm und dem kubanischen Regime zeigen, dass die Welt ihn nicht vergessen hat. Wir setzen uns weiterhin für seine Freilassung ein und hoffen, dass seine Töchter ihn bald wieder in die Arme schließen können“, erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM.

Die Postkartenaktion

Zusammen mit MyPostcard ruft die IGFM dazu auf, per Postkarte aufmunternde Zeilen an Luis Frómeta Compte ins Gefängnis nach Kuba zu senden. Wer sich beteiligen möchte, findet hier die Aktionspostkarte oder in der App in der Rubrik Designs unter dem Stichwort „IGFM“. Es sind ein Textvorschlag – der auf Wunsch abgeändert werden kann – sowie die Adresse des Gefängnisses automatisch hinterlegt. MyPostcard stellt für diese Aktion 100 Freecodes für Neukunden und Bestandskunden der App zur Verfügung. Der Freecode „FREELUIS“ wird dann automatisch an der Kasse eingelöst. Jede weitere Postkarte an ihn kostet dann nur 99 Cent. Postkarten können aus der ganzen Welt verschickt und die Nachrichten in allen Sprachen verfasst werden.

„Von Herzen danken wir allen für die bisherige Unterstützung, die wir erfahren durften – aktuell natürlich MyPostcard für die Umsetzung der tollen Postkartenaktion. Unser ganz besonderer Dank geht an die IGFM, die uns mit viel Herz und Engagement an verschiedenen Stellen hilft, damit unser allergrößter Wunsch – mit Papa das Weihnachtsfest zu verbringen – in Erfüllung gehen kann. Wir geben die Hoffnung nicht auf und kämpfen für unseren geliebten Papa, bis wir ihn wieder in unsere Arme schließen können. Daher bitten wir möglichst viele Menschen eine Postkarte nach Kuba zu schicken“, so Maria und Janie Frómeta.

MyPostcard ist soziales Engagement wichtig

MyPostcard ist eine App, mit der eigene Bilder als echte Postkarte weltweit verschickt werden können. Aus über 50.000 Designs können Nutzer die zum Bild, Text und Anlass passende Vorlage auswählen und entsprechend personalisieren. MyPostcard übernimmt den Druck, die Frankierung und den weltweiten Versand der Postkarten. Das Unternehmen hat die größte Auswahl an Designvorlagen und verzeichnet über vier Millionen App-Downloads. Über zehn Millionen Postkarten wurden bisher weltweit über die MyPostcard App verschickt. Soziales Engagement ist für das Team von MyPostcard sehr wichtig. So hatte das Start-up in Kooperation mit N24/Axel Springer im Jahr 2017 eine Aktion für den zu dieser Zeit noch in der Türkei inhaftierten Welt-Korrespondenten Deniz Yücel gestartet und sich gemeinsam mit der IGFM für die iranische Menschenrechtsverteidigerin Nasrin Sotoudeh eingesetzt. „Eine Postkarte gibt den politischen Gefangenen Hoffnung und zeigt ihnen, dass ihr Schicksal bekannt ist. Gefangenenpost ist schon lange ein wichtiges Anliegen für uns, daher unterstützen wir gerne die Arbeit der IGFM mit der Postkartenaktion für Luis Frómeta Compte. Wir hoffen, dass er bald wieder mit seiner Familie vereint ist“, so Oliver Kray, Gründer und CEO von MyPostcard.

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