Mehr als eine Million Menschen pro Jahr: Exodus aus Venezuela hält weiter an

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Die Notleidenden sind auf der Suche nach Nahrung, Arbeit und berichten von einem Horror-Szenario in ihrem Heimatland (Foto: oimparcial)
Datum: 31. Juli 2019
Uhrzeit: 11:06 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Mehr als vier Millionen Frauen, Kinder und Männer haben ihre Heimat Venezuela seit 2015 verlassen. Nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe gehören sie damit zu den größten vertriebenen Bevölkerungsgruppen weltweit. Eine aktuelle Umfrage, basierend auf fast 8.000 Interviews, belegt zudem, dass über 50% aller befragten Familien auf der Flucht aus Venezuela besonderen Risiken ausgesetzt waren oder immer noch sind: die Fluchtrouten, etwa über Flüsse, sind lebensgefährlich, Eltern müssen ihre Kinder betteln oder arbeiten schicken und Frauen sich prostituieren, um zu überleben. Die Transitzentren und Camps des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinen Nationen (UNHCR) bedeuten für diese Menschen meist die erste Nothilfe und sind erste sichere Station. In den Nachbarländern arbeitet der UNHCR zudem mit den Behörden zusammen, um Neuankömmlinge zu registrieren. So bekommen Flüchtlinge Zugang zu Lebensmitteln und Gesundheitsversorgung, Bildung und Arbeit.

Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UNHCR: „Wenn alles verloren scheint, nehmen die Menschen jedes Risiko, jede Gefahr in Kauf auf der Suche nach Sicherheit. Diese Menschen brauchen dringend Hilfe in der Not und gleichzeitig eine Perspektive und einen stabilen Alltag“.

Engagement zwischen Nothilfe und Perspektive

Steigende Gewalt und die Unsicherheit, wie es mit dem Land weitergeht, lassen immer mehr Menschen aus Venezuela fliehen. Aber auch der Mangel an Nahrungsmitteln, Medikamenten sowie der fehlende Zugang zu Schulen oder zum Gesundheitswesen sind Gründe für die Flucht. Auch Entlang der Fluchtrouten sind UNHCR-Mitarbeiter im Einsatz: Sie verteilen Trinkwasser und Hilfspakete an die flüchtenden Menschen. Die meisten geflohenen Venezolaner leben in den lateinamerikanischen Nachbarländern, wie Kolumbien, Chile oder Ecuador. Aber auch Mexiko und Länder in Mittelamerika sowie der Karibik nehmen Flüchtlinge auf. Die wachsende Anzahl von Menschen, die ihre Heimat verlassen, bedeuten eine große Belastung für die Transit- und Aufnahmeländer bei der Bereitstellung von Schutz- und Bildungsmaßnahmen sowie der Gesundheitsversorgung. Dies führt teilweise zu strengeren Grenzkontrollen, was die Fluchtrouten wiederum gefährlicher macht, da die Menschen diese Kontrollen umgehen wollen.

Gleichzeitig arbeitet der UNHCR mit den betroffenen Regierungen im Rahmen des Quito-Prozesses an Maßnahmen, um die Integration venezolanischer Flüchtlinge zu erleichtern, unter anderem durch eine Stärkung der Registrierungs- und Dokumentationsprozesse. So sollen die Aufnahmeländer entlastet werden.

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