Visa für digitale Nomaden lockt Ausländer in eine der teuersten Städte Brasiliens

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Die Pandemie gab den fehlenden Anstoß für einen Trend, der zu einem Lebensstil geworden ist: das digitale Nomadentum (Foto: Latinapress)
Datum: 02. Mai 2023
Uhrzeit: 14:38 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Pandemie gab den fehlenden Anstoß für einen Trend, der zu einem Lebensstil geworden ist: das digitale Nomadentum. Das Modell, bei dem es darum geht, ohne festen Wohnsitz zu leben und zu arbeiten, während man durch die Welt reist, ist nicht neu, aber es hat mehr Reisende nach Brasilien gezogen, seit das Land die Möglichkeit eines Visums für digitale Nomaden anbietet. Bei der Suche von Ausländern nach einem Ort in Brasilien, an dem sie „für ein paar Wochen oder Monate“ bleiben, sticht eine Stadt unter den Adepten des Nomadentums hervor und scheint die Kandidaten nicht abzuschrecken, obwohl sie eine der teuersten des südamerikanischen Landes ist. Einem Bericht auf der BBC Travel Website zufolge ist Rio de Janeiro einer der attraktivsten Orte, um sich niederzulassen, weil es im Vergleich zu anderen europäischen und amerikanischen Weltmetropolen immer noch erschwinglich ist, insbesondere bei den aktuellen Wechselkursen. Rio wurde von den von der BBC befragten Ausländern als „billig“ bezeichnet, vor allem von jenen, die in Dollar oder Euro ankommen – stärkere Währungen als der Real, die weniger unter den Abwertungsreflexen der Inflation leiden. „In Brasilien bekommt man viel für sein Geld, vor allem, wenn man Euro und Dollar hat“, sagte Jack Krier, YouTuber und Content Creator aus Luxemburg, der zwei Monate lang in Brasilien gearbeitet hat. „Ich könnte in Australien nie so am Strand leben wie hier. Und [Ipanema] ist einer der besten Strände der Welt“, bekräftige Dan Hobbs, ein australischer Café-Besitzer in Ipanema.

Um als „Nômade digital“ nach Brasilien einzureisen, muss man ein Arbeitsverhältnis nachweisen und mindestens 1.500 US-Dollar pro Monat verdienen (die bundesstaatliche Lohnuntergrenze in den Vereinigten Staaten, wo dieser Wert seit 2009 bei 7,25 US-Dollar pro Stunde oder 1.160 US-Dollar pro Monat liegt) oder über 18.000 US-Dollar an Ersparnissen verfügen. Die hier geforderten Beträge stellen einen der niedrigsten Einkommensnachweise im Vergleich zu den 43 anderen Ländern dar, die diese Art der Einreise anbieten. Mit der Genehmigung für digitale Nomaden, die in Brasilien im Januar 2022 eingeführt wurde, haben Ausländer die Möglichkeit, ihren derzeitigen Job in einem anderen Land beizubehalten, während sie sich bis zu einem Jahr in Brasilien aufhalten, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere 12 Monate. Obwohl die Stadt unter dem Zickerhut in Bezug auf das Preisniveau eine teure Stadt ist, können Besucher mit den Preisen besser umgehen als Brasilianer, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler André Braz.

„Ausländer kommen hierher und wissen, dass das Preisniveau höher ist, weil es sich um einen Touristenort handelt, vor allem in den von Besuchern am meisten frequentierten Gebieten, wie den Stränden in der Zona Sul“, erklärt er. „Die Produkte, die in diesen Regionen verkauft werden, werden als Dienstleistungen betrachtet, die mehrere Schichten von Logistik und Arbeit zu ihrem endgültigen Angebot hinzufügen. Aber das ist etwas, das sie sich leisten können. Und schließlich machen die natürlichen und ökologischen Attraktionen dies im Vergleich zu anderen, ebenso teuren Städten der Welt wieder wett“, fügt der Koordinator des Verbraucherpreisindex (IPC) des brasilianischen Wirtschaftsinstituts der Getulio Vargas Stiftung (FGV Ibre) hinzu. Ein weiterer Punkt, der dafür spricht, Ausländer in die wunderbare Stadt zu locken, ist nach Ansicht von Braz der einfache Zugang zu anderen Küstenstädten des Bundesstaates, deren Preise niedriger sind.

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