Brasilien fünftgrößter Verbraucher von Asbest

Datum: 21. Juli 2010
Uhrzeit: 20:28 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Naturfaser bedroht Gesundheit

Gesundheits-Experten warnen vor einem drastischen Anstieg der Todesfälle in den nächsten zwei Jahrzehnten durch die Verwendung von Asbest in der Bauindustrie. Besonders betroffen davon sind die Entwicklungsländer.

Brasilien hat einen 50 mal größeren Verbrauch an Asbest wie die Vereinigten Staaten. Hinter China, Indien, Russland und Kasachstan belegt das grösste Land in Südamerika den fünften Platz. Untersuchungen ergaben, dass bis zum Jahr 2030 mehr als 1 Million Menschen an Krankheiten im Zusammenhang mit der Substanz sterben könnten.

Asbest ist eine Naturfaser, die in Minen abgebaut wird. Billig und resistent gegen Hitze und Feuer, mit Zement für Fliesen und Bodenbeläge gemischt. Aufgrund der inzwischen eindeutig festgestellten Gesundheitsgefahren, die von Asbest ausgehen, ist der Einsatz heute in 52 Staaten verboten, unter anderem in der ganzen Europäischen Union (EU) und der Schweiz. Asbest stellt heute primär ein Entsorgungsproblem dar.

Beim Umgang mit Asbest und dem Bearbeiten asbesthaltiger Materialien werden Asbestfasern freigesetzt. Mit einer Faserlänge von größer 5 μm und einem Durchmesser von max. 3 μm gelangen Asbestfasern in die Alveolen der Lunge und können schon bei geringer Belastung die so genannte Asbestose auslösen. Die Asbest-Industrie bewegt sich in Milliardenhöhe, vor allem mit Exporten in Entwicklungsländer, wo die Gesetze für den Schutz und die Durchsetzung laxer gehandhabt werden. Die Gewinnung von Asbest bewegt sich in einer Größenordnung von zwei Millionen Tonnen weiter. Trotz des Verbots und der Beschränkung der Nutzung wird Asbest weiter hergestellt und exportiert.

Nach Angaben der WHO leben etwa 125 Millionen Menschen mit Asbest am Arbeitsplatz. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass 100.000 Arbeitnehmer jedes Jahr an Krankheiten im Zusammenhang mit Asbest sterben.

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