Gefälschte Eintrittskarten: Spielt die Polizei die Zahlen herunter?

Täuschend echt aber doch gefälscht: Eintrittskarten für Rock in Rio

Datum: 25. September 2011
Uhrzeit: 19:18 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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► Kartenkontrolleure bestätigen "jede Menge" falsche Tickets

Gefälschte Eintrittskarten sind laut der Polizei von Rio de Janeiro beim diesjährigen Musikmarathon Rock in Rio 2011 kein Thema. In den vergangenen Tagen seien lediglich „eine Handvoll“ der nachgemachten Eintrittskarten beschlagnahmt worden, so eine Sprecherin der Zivilpolizei gegenüber agência latina press. Die Kontrolleure am Eingangsbereich haben dazu jedoch ein ganz andere Meinung.

Teilweise weisen die gefälschten Tickets sämtliche Merkmale einer originalen Karte auf, halten jedoch dem Test beim Betreten des Geländes nicht stand. Dort wird über ein Lesegerät ein entsprechender Code abgeglichen, der dann wiederum die Weg durch den Eingang freigibt.

„Die Tickets sind teilweise wirklich gut nachgemacht, nur das Papier ist meist etwas dünner. Wir merken das eigentlich sofort“ so Carlos* an der Kartenkontrolle. Seiner Aussage nach ist die offiziell Zahl zu gering. Er selbst dürfe eigentlich nicht darüber reden, dies sei von der Veranstaltungsleitung untersagt worden.

Auch seine Kolleginnen und Kollegen bestätigen, dass vor allem am Samstag „jede Menge“ gefälschte Karten konfisziert wurden. Am heutigen Sonntag seien es etwas weniger gewesen. Die Betroffen hätten in der Regel die Karten auf dem Schwarzmarkt für weit über den normalen Eintrittspreis von umgerechnet 80 Euro erworben und seien daher regelrecht vor den Kopf gestoßen. „Sie stehen dann oft noch eine ganze Weile vor dem Eingang rum und wissen nicht was sie tun sollen“ so Carlos weiter.

Die Vorfälle werden dabei in der Regel direkt der Zivilpolizei vor Ort gemeldet, die eine entsprechende Anzeige aufnimmt. Den Festival-Fans hilft dies jedoch nicht weiter. Der geplante Besuch in der Cidade do Rock fällt ins Wasser, Karten für die sieben Veranstaltungstage gibt es schon seit Monaten nicht mehr. Und auch das Geld ist futsch, sind die Tickets doch oft auf der Straße oder bei einem Treffen nach einem Privatangebot im Internet erworben worden.

Den Betroffenen bleibt damit nur die Möglichkeit, sich beim nächsten Mal frühzeitig um eine Karte an den offiziellen Verkaufsstellen zu kümmern. Die Chancen dafür stehen gut. Schließlich ist Rock in Rio 2013 abermals in seiner Geburtsstadt Rio de Janeiro zu Gast.

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