Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Brasilien und Argentinien

Datum: 14. November 2011
Uhrzeit: 19:19 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Ausbau bestehender Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen

Mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, seinem Stellvertreter und Finanzminister Nils Schmid, dem Europaminister Peter Friedrich und der Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sind am Sonntag (13.11.11) gleich vier Mitglieder der Landesregierung Baden-Württemberg zu einer achttägigen Auslandsreise aufgebrochen. Zentrales Ziel der Reise nach Argentinien und Brasilien ist der Ausbau bestehender und der Aufbau neuer Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen. Es ist die erste Delegationsreise des „neuen“ baden-württembergischen Regierungschefs.

Dabei stehen die erneuerbaren Energien im Zentrum des Erfahrungsaustausches mit Politikern, Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern in den beiden lateinamerikanischen Ländern. Hintergrund dieser klaren inhaltlichen Konzentration ist die Überzeugung, dass gerade die Klima- und Energiepolitik internationaler Anstrengungen bedarf. Hochschul- und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg haben hier ebenso einen anerkannten Erkenntnisvorsprung wie zahlreiche mittelständische Unternehmen des Landes, die auf viele praxistaugliche Innovationen verweisen können. Technologien für erneuerbaren Energien und einen verantwortlichen, möglichst effizienten Ressourceneinsatz sind Wachstumsfelder für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Das gilt auch für deren Aktivitäten auf internationalem Terrain.

Deshalb hatte MP Kretschmann auch einen ganz konkreten Grund, den Rektor der HFR, Bastian Kaiser, bereits Ende Juli einzuladen hat, bei dieser rd. 100 Personen umfassenden Delegationsreise dabei zu sein: Die HFR berät in einem bilateralen, aber vor allem von der brasilianischen Seite selbst finanzierten Forschungs- und Entwicklungsprojekt die Landesregierung von Paraná in forstpolitischen Fragen. Im Kern geht es bei diesem von Prof. Dr. Thorsten Beimgraben und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter der HFR, Ulrich Schröder-Caldas verantworteten Projekt darum, die vielen Privatwaldbesitzer des südbrasilianischen Bundesstaates so zu organisieren, dass sie die ambitionierten Schutz- und Nutzziele der Regierung gemeinsam umsetzen können.

Nur so werden sie in der Lage sein, die politischen Erwartungen sowie die naturräumlichen, technischen und ökonomischen Vorgaben in einer nachhaltigen Weise zu erfüllen. Die brasilianischen Projektpartner in der Universität Iratí wollen dabei von den Erfahrungen in Rottenburg und der langen Tradition der Nachhaltigkeit in der deutschen Forstwirtschaft lernen. Umgekehrt profitieren die Rottenburger Forscher und die Studierenden der HFR im Rahmen eines flankierenden Mobilitätsprogramms davon, die Grenzen und Möglichkeiten idealer Vorstellungen einer nachhaltigen Forstwirtschaft unter ganz anderen Bedingungen kennenlernen und erforschen zu dürfen. Die dabei zu gewinnenden Erkenntnisse werden gerade in Zeiten steigender Erwartungen an die energetische Nutzung von Waldbiomasse von internationalem Interesse sein.

Die baden-württembergische Delegation, der u.a. der hiesige Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Daniel Lede Abal sowie der Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen, Wolfgang Epp angehören, wird das HFR-Projekt in der Landeshauptstadt von Paraná – der „Umweltstadt Lateinamerikas“ – näher kennenlernen.

„Wir wollen gemeinsam mit unseren brasilianischen Partnern die Chance nutzen, unseren Gastgeber in Paraná, aber auch den deutschen Delegationsteilnehmern dieses wichtige Projekt vorzustellen und für seine Verlängerung über den zunächst auf zwei Jahre begrenzten Zeitraum hinaus zu werben“, betont Rektor Kaiser, „dieses Projekt ist eines der ganz wenigen, in denen Baden-Württemberg in finanzieller Hinsicht der „Juniorpartner“ des Vorhabens ist. Es kann bereits auf erste Erfolge verweisen und ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass der globale Schutz der Wälder die Entwicklung nachhaltiger Nutzungskonzepte an anderer Stelle erfordert. – Überall dort nämlich, wo es um berechtigte Grundbedürfnisse der einheimischen Bevölkerung geht. Dieser Zusammenhang ist wichtig, aber leider noch nicht sehr weit verbreitet. Dafür setzen wir uns ein. In Paraná und in vielen anderen internationalen Projekten.“

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