Meinungsumfrage in Venezuela: Popularität von Maduro nur noch bei 35 Prozent

maduro

Popularität des regierenden Ex-Busfahrer innerhalb weniger Monate um 15 Punkte gefallen (Foto: PSUV)
Datum: 04. September 2014
Uhrzeit: 07:56 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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Inmitten einer schweren und seit Monaten anhaltenden Wirtschaftskrise hat der venezolanische Präsident Nicolás Maduro sein Kabinett umgebildet. Die Umbildung ist ein verzweifelter Versuch, eine irreversible Tatsache umzukehren: Vier von fünf Personen bezeichnen die Situation des Landes als negativ. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Datanális“ ist die Popularität des regierenden Ex-Busfahrer innerhalb weniger Monate um 15 Punkte gefallen und liegt aktuell bei mageren 35 Prozent. Ende des Jahres 2013, als er drastische Maßnahmen ergriffen hatte und die Geschäfte zwang ihre Waren zu einem vom Regime festgelegten Preis zu verkaufen, lag die Genehmigung für seine Politik bei 50 Prozent.

„80 Prozent der Bevölkerung bezeichnet die aktuelle Situation im Land als negativ. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung der Wirtschaftskrise und der Rückgang der Popularität von Maduro. Die Bevölkerung nimmt genau wahr, was er tut und was er sagt – vor allem was er nicht tut“, erklärt Luis Vicente León, Präsident von „Datanális“, in einem Interview.

Die Krise ist greifbar im tägliche Leben der Venezolaner. Es vergeht kein Monat, ohne gravierenden Mangel an Rohstoffen. Vor den Supermärkten stehen die Menschen Schlange nach Kaffee, Zucker oder WC-Papier. Die jährliche Inflation liegt bei weit über 60 Prozent, die höchste in Lateinamerika. Die Unternehmervereinigung Fedecámaras schätzt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Ende des Jahres „wahrscheinlich bei einem Minus von 4 bis 5 Prozent liegen wird.


Der Zusammenbruch der Krankenhaus-Systems, Isolation auf dem Weltflugmarkt durch Milliarden-Dollar-Schulden bei internationalen Unternehmen und eine durch ein strenges Devisenkontrollsystem erhöhte Korruption sind laut dem Institut andere Gründe für die wachsende Kritik an der Linksregierung.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Franz Josef

    Was heißt nur noch bei 35%?
    Eigentlich müsste es heißen:“ Unverständlicher Weise noch immer bei 35%“
    Ein geistiges Armutszeugnis für das ganze Land.

  2. 2
    Venezuela

    kann ich mir nicht vorstellen, dass immer noch über 6,5 Millionen zu ihm halten sollen

    35% seiner Wähler würde ich verstehen

  3. 3
    Inge Alba

    Da kann man mal sehen, 35% stehen auf der Gehaltsliste dieses Verbrechersystems. Werden mit den Einnahmen aus Erdöl und Drogen bezahlt. Wenn da die Einnahmen weiter zurückgehen, werden auch diese 35% schrumpfen, also Gedult. Irgendwann haben die nur noch den harten Kern als Gefolgschaft, sind dann aber trotzdem in den Köpfen der restl. Venezolaner soweit etabliert, dass es schwer werden dürfte sie zu verjagen, da man mit einer Unterstützung durch diese Menschen nicht rechnen kann. Ein grosser Teil der Venezolaner müsste erst in eine Gehirnumschulung gehen, denn so einen Heiligenstatus den der „Führer aller Führer“ selbst bei denen hat, die die Missstände anprangern, da muss mit viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen der richtige Weg in die Freiheit aufgezeigt werden. Mistjob den der Nächste der an die Macht kommt da zu erledigen hat, wird nicht einfach werden, diese Bande ist einfach schon zu lange am Ruder und hat alles versaut was man in einem Gehirn versauen kann.

  4. nach einem umsturz muessten alle roten korrupten paviane das land in richtung cuba verlassen oder sie werden an den naechsten laternenpfahl aufgehaengt und es wird eine saeuberungsaktion durchgefuehrt, wichtig die geklauten milliarden muessen denen vorher abgenommen werden.

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