Tourismus Venezuela: Ironie – oder einfach nur Dummheit?

venezuela

Datum: 31. Januar 2015
Uhrzeit: 15:20 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Venezuelas Linksregierung ist für den wirtschaftlichen Niedergang des Landes verantwortlich und hat den erdölreichsten Staat der Welt an den Rand der Handlungsunfähigkeit gebracht. 24.763 Tote durch Gewaltverbrechen hat der unabhängige „Observatorio de Violencia en Venezuela“ im Jahr 2013 gezählt ((1998: 4.450 Morde) – offizielle und glaubwürdige Statistiken des Regimes gibt es schon lange nicht mehr. Mit 79 gewaltsamen Todesfällen pro 100.000 Einwohner hat Venezuela eine der höchsten Mordraten der Welt (Deutschland: 0,8).

Aufgrund der instabilen Lage empfiehlt das Auswärtige Amt, von nicht notwendigen Reisen nach Venezuela abzusehen. Demnach muss aufgrund der sich rasant verschlechternden Wirtschaftslage insbesondere in den Städten jederzeit mit einem Wiederaufflammen von Demonstrationen und gewalttätigen Auseinandersetzungen gerechnet werden, bei denen in der Vergangenheit wiederholt Schusswaffen eingesetzt wurden. Dazu kommt die seit langem besonders gefährliche Lage durch verbreitete erhöhte Gewaltkriminalität, der auch Ausländer zum Opfer gefallen sind.

heimat-venezuela-haft

Venezuelas Regierung glaubt allerdings dennoch, dass ausländische Touristen das von einer Dauerkrise gebeutelte Land besuchen wollen. Die Tourismusbehörde wirbt auf der Internationalen Tourismusmesse „Feria Internacional de Turismo (Fitur) in Madrid mit einer stark auf Auslandsbesucher orientierten Kampagne und bewies einmal mehr, dass der menschlichen Dummheit im südamerikanischen Land offensichtlich keine Grenzen gesetzt sind. In einer Sendung des hauptsächlich von der venezolanischen Regierung finanzierten Propagandasenders „Telesur“ wurde das Bild von Jim Moody Wyss verwendet. Der Korrespondent der überregionalen Zeitung “Miami Herald” (Florida) war Anfang November 2013 in Táchira an der Grenze zu Kolumbien festgenommen worden, als er über die Nahrungsmittelknappheit in Venezuela berichten wollte. Nach scharfen Protesten der Interamerikanischen Pressevereinigung (Inter American Press Association, IAPA) wurde Wyss nach 48 Stunden freigelassen und konnte in die USA zurückkehren.

twitter

„Wir lieben Venezuela …. um einen Ausländer wie einen von Euch zu empfangen“, lautet der verwendete Slogan und führte dazu, dass sich Wyss über seinen Twitter-Account dazu äußerte. „“Es muss eine schwierige Aufgabe sein (Förderung des ausländischen Tourismus) unter Berücksichtigung, dass Venezuela eines der gefährlichsten Länder der Hemisphäre ist und sich darüber hinaus am Rande eines Bürgerkriegs befindet. Leider verwenden Sie ein Bild von mir, als ich im November am Miami International Airport ankam und der einzige Grund, warum ich so glücklich bin war der, dass ich nach 48 Stunden Haft in die Vereinigten Staaten zurückkehren konnte“, so Wyss, der „Telesur“ um Entfernung seines Fotos aufgefordert hat.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    don ewaldo

    Wie ist es möglich,in dem wirklich einmaligen Land mit ALLEN Möglichkeiten der Welt ,soviel Elend zu erzeugen,mit dem Wissen,dass das aktuelle System ,das,by the way,noch NIE und in keinem Land der Welt funktioniert hat,in Szene zu setzen.Schon Einstein sagte : Es gibt zwei Sachen auf der Welt,die
    unendlich sind : Das Universum und die Dummheit,bei dem Universum war er sich nicht so sicher !!!!
    Ein Ossi,Heinz Dieterich,früher ein Strassenkämpfer in der Frankfurter Szene mit dem Steinewerfer Fischer,u.a.war der Auslöser für das inzwischen unendliche und nie mehr gutzumachende Elend und
    Chaos; Der Sozialismus des 21 Jahrhundert !Da wir,aufgrund unserer Vergangenheit doch wissen müssen,wie „Feuer “ gelegt wird,und wissen,wo das hinführt,ist uns ein Paradies für sehr lange Zeit verloren gegangen.Kein Tourist mit Lebenswillen wird sich in .o eine Region verirren,Auf jeden Fall schlage ich vor,den Nobelpreis für Medizin zu verleihen an die Verursacher,:
    Man hat aus dem Herzen Südamerikas den Arsch der Welt gemacht. Aber,dumme Rindficher haben schon immer ihre Metzger selbst gewählt. Wenn einmal verstanden wird,dass “ Geschenke „,die immer
    sehr Teuer bezahlt werden müssen und,weil irreal oder nicht vorhanden,auch nicht eingeklagt werden oder gar,reklamiert werden können,: Devise : die Situation ist so,als ob Bauern ihr eigenes Saatgut auffressen.
    „Je grösser die Lüge,desto leichter wird sie geglaubt.Es war schon immer so und wird auch so bleiben,im Moment haben wir in Europa auch „seltsame Entwicklungen zu verzeichnen.
    Nur ein realistisches Beispiel : Man sehe die arabischen Ölländer,die wirklich eine intelligente Lösung für nicht unbedingt intelligente Leute gefunden haben aufgrund Ihres Ölreichtums. Progess,Entwicklung,Erfolg.
    En la Via Equivocado ne se enquentro el Destino Positivo.No Hablan,actuan .
    Zum besseren Verständnis : Kapitalismus : ruiniert und verstaatlicht .
    Sozialismus : verstaatlicht und ruiniert
    Definition : „Re Gier ung “ ,auf jeden Fall die Institution zur Erhaltung der Gesetze und Regeln,aber nicht zum Mitreden oder gar Handeln im Kommerziellen,industriellen Bereich. Betriebswirtschaftliche Geisterfahrer unterwegs, Ojo !!.
    Chavez,descansa en Paz,Victima de Canzer .
    Venezuela,descansa en Paz,Victima del Sozialismo ……

  2. 2
    Miguel

    Ich fliege auch nicht mehr hin. Leider zu gefährlich.
    Schade um meine Freunde, die nicht alle die Möglichkeit haben von da abzuhauen.

  3. 3
    Martin Bauer

    Man muss, um die PSUV Bande objektiv beurteilen und verstehen zu können, begreifen, dass dies keine Politiker sind, auch keine Kommunisten, sonder eine der erfolgreichsten, skrupellosesten und gewalttätigsten Gruppierungen des Organisierten Verbrechens. Sie haben sehr wohl eine Alternative zum Ölgeschäft aufgebaut, sehr viel schneller als die Araber: Drogenhandel im grossen Stil. Ob FARC oder kolumbianische Kartelle, alle arbeiten mit der Regierung und den Generälen Venezuelas eng zusammen. Was zu Zeiten von Pablo Escobar in und über Kolumbien abgewickelt wurde, passiert längst in Venezuela, unbehelligt von Justiz und Polizei, geschweige denn der CIA.
    Legale Rechtfertigungen, in Venezuela militärisch einzugreifen, um die Protagonisten der PSUV-Bande zu eliminieren oder vor ein internationales Gericht zu stellen, gibt es mehr als genug. Schliesslich sind es Nordamerikaner und Europäer, die an den Drogen zugrunde gehen, welche die roten Schweine aus Caracas verschieben. Lebend sollte von denen keiner davon kommen. Keine Todesstrafe, sondern ultimative Beseitigung der Gefahr, die von ihnen ausgeht, solange sie atmen.

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