Brasilien: Sexistischer Aufkleber führt zu neuer Kontroverse

dilmarousseff

Aufkleber ziert bereits die Kraftstoffeinfüllstutzen unzähliger Autos im südamerikanischen Land (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 05. Juli 2015
Uhrzeit: 16:05 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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Ein schikanöser Aufkleber mit dem Bildnis von Präsidentin Dilma Rousseff hat in Brasilien zu einer neuen Kontroverse in Bezug auf Frauenfeindlichkeit geführt und beschäftigt Bevölkerung, Justizministerium, Generalbundesministerium und verschiedene Frauenorganisationen gleichermaßen. Das Druckerzeugnis aus Kunststoff zeigt eine Frau mit gespreizten Beinen mit dem Gesicht von Rousseff und ziert bereits die Kraftstoffeinfüllstutzen unzähliger Autos im südamerikanischen Land.

Frauenministerin Eleonora Menicucci forderte dringende Maßnahmen, um eine „Produktion, Verbreitung, Vertrieb und Verwendung des Materials“ zu verhindern. Ebenfalls müssen nach ihrer Meinung die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. „Die Menschen in Brasilien müssen zwischen politischen Differenzen und der Achtung der Menschenwürde entscheiden“, so Menicucci. Die Aufkleber konnten ursprünglich über das Auktions- und Kleinanzeigenportal „MercadoLibre“ bezogen werden, wurden angesichts der Kontroverse inzwischen jedoch aus dem Angebot entfernt.

Der Skandal um den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras hat Brasiliens in die schwerste Rezession seit zwei Jahrzehnten gestürzt. Bestechungsgelder in Milliardenhöhe wurde laut Ermittlungen der Justiz an schwarze Kassen der regierenden Arbeiterpartei PT und an fünfzig Politiker, vornehmlich Angehörige der Regierungskoalition, weitergeleitet. Rousseff war zu diesem Zeitpunkt Verwaltungsratsvorsitzende von Petrobras, will von den illegalen Machenschaften rund um ihren Schreibtisch allerdings nichts gewusst haben.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Hombre

    Seit wann hat eine korrupte Präsidentin etwas mit Frauenfeindlichkeit zu tun?

  2. 2
    Harald Ort

    Um sich wirklich ein Bild von Brasilien und der Praesidentin machen zu können:

    http://www.dw.com/pt/dw-entrevista-dilma-rousseff/av-18505091

  3. 3
    Martin Bauer

    „Die Menschen in Brasilien müssen zwischen politischen Differenzen und der Achtung der Menschenwürde entscheiden“
    Genau das tun sie doch mit diesem Aufkleber! Rouusef und ihr Clan treten die Menschenwürde des brasilianischen Volkes seit Jahren mit Füssen. Wer so dreckig und schamlos austeilen kann, sollte auch einstecken können, bzw. müssen, auch wenn es weh tut.

    Wer diese Form des Protests als „frauenfeindlich“ bezeichnet, hat jeden Blick für die Realität verloren und leidet möglicherweise unter einem psychischen Trauma. Roussef selber ist nicht nur frauenfeindlich, sondern menschenfeindlich.

  4. 4
    Harald Ort

    Empfehle die Brasilianische Wirklichkeit doch einmal genauer anzusehen
    (siehe hierzu den folgenden Film zur Frauenfeindlichkeit):
    O exemplo de Vitória para conter a violência contra a mulher
    O Brasil é um dos países com altos índices de violência contra a mulher.
    O „botão do pânico“ ajuda a amenizar o problema.
    http://www.dw.com/pt/o-exemplo-de-vit%C3%B3ria-para-conter-a-viol%C3%AAncia-contra-a-mulher/av-18538704

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