Venezuela: Saat der „Revolution“ geht nicht auf

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Eine Irrsinnspolitik hat dazu geführt, dass Tausende Hektar fruchtbares Ackerland brach liegen und subventionierte und aus dem Ausland eingeführte Lebensmittel unter den heimischen Produktionskosten liegen (Foto: Governo)
Datum: 25. Februar 2016
Uhrzeit: 14:01 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Während seiner Amtszeit hat Venezuelas verstorbener Präsident Hugo Chávez Hunderttausende Hektar Brachland enteignet und bezeichnete dies stets als Offensive im Kampf gegen den Großgrundbesitz. Bei diesem Prozess der Enteignungen verpasste der Caudillo die Chance, flächendeckend selbstverwaltete Industriestrukturen zu schaffen. In Zeiten des Ölbooms hat sich die Regierung auf Nahrungsmittelimporte verlassen, die zu so niedrigen Preisen verkauft wurden, dass es für venezolanische Bauern unmöglich war zu konkurrieren. Die Politik der Öldollars ging auf Kosten der eigenen Landwirtschaft und erwies sich als sehr kurzsichtig.

Viele Landwirte klagen, dass die strengen Kontrollen der Regierung und ein gravierender Mangel an Devisen eine Einfuhr von Saatgut und Dünger stark einschränken. „Wir sind komplett gelähmt. Unsere Felder sind für die Aussaat vorbereitet – Saatgut ist nicht erhältlich“, bemängelt der Landwirt Jose Lucena. Viele Grundnahrungsmittel wie Fleisch, Maismehl, Reis, Bohnen, Milch und Eier wurden/werden durch den Staat rationiert, die Preiskontrollen der Regierung haben den heimischen Agrarsektor zerstört. Eine Irrsinnspolitik hat dazu geführt, dass Tausende Hektar fruchtbares Ackerland brach liegen und subventionierte und aus dem Ausland eingeführte Lebensmittel unter den heimischen Produktionskosten liegen.

Die Regierung macht für die Engpässe einen von Großgrundbesitzern und Lebensmittelunternehmen initiierten „Wirtschaftskrieg“ verantwortlich. „Die Krise in Venezuela ist hausgemacht. Eine Wirtschaft, die lediglich von der Ideologie und Slogans gespeist wird, bietet wenig bis gar keine Anreize für die nationalen Produzenten. Auf den Märkten wird Rindfleisch, Schweinefleisch und Geflügel unter den Produktionskosten eines heimischen Bauern verkauft, der nationale Produktionsapparat wird komplett zerstört“, analysiert Carlos Odoardo Albornoz, Präsident des venezolanischen Verbandes der Viehzüchter.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Hans Iseli

    Das ist aber eine Logik, die den Sozialisten, allen voran der Linken in Deutschland, sehr missfällt. Die Logik ist eigentlich klar, aber ideologischer Nebel macht nicht nur die Sicht, sondern auch das Gehirn dicht.
    Allerdings gibt es eine Parallele zwischen der Situation in Venezuela und der Entwicklungshilfe, die in unseren Landen auch ums Verre… nicht erkannt wird.
    Wir schicken Nahrungsmittel in arme Länder. Wenn dort einer in die Hände spuckt und nicht einfach auf diese Sendungen warten will, und er pflanzt was, dann wird er seine Ernte nie, absolut nie verkaufen können, weil gegenüber den Gratis-/Hauslieferungen der europäischen Gutmenschen ist er immer und in jedem Fall zu teuer.
    Fazit: In Sachen Uneinsichtigkeit ähneln wir den Irren in Venezuela.

  2. 2
    don ewaldo

    Sie konnten es nie und werden es auch nicht lernen.Man hat das Ruder einem unfähigen Kapitän überlassen,nun liegt das Schiff auf Grund.Wie in jedem Sozialismus sind die Schreihälse mit Ihrem Latein am Ende,der Sack ist leer,Fazit, wenn jemand Hunger hat,sollte man Ihm keinen Fisch geben,man sollte Ihn Angeln lernen.Man hat eine dumme Brut herangezüchtet,das zu richten,wird eine harte Aufgabe werden.Ich persönlich kann mich an Zeiten erinnern,als die Versorgung mit Allem noch funktioniert hat.
    Mit Phrasendrescherei ist noch nie was geworden,
    Ein Militärhirn hat keine Strategie fürs normale Leben “ Niemand plant zu versagen,aber die Mehrzahl versagt schon bei der Planung !
    Danke für den Kommentar in Bezug auf unser eigenes versagen,unser System bewegt sich auch im Dunkelbereich,dafür wird das Erwachen furchtbar sein.Unsere Schlafschafe brauchen sehr,sehr Lange

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