Präsidentschaftswahlen Brasilien: Linkskandidat legt drei Prozentpunkte zu

Das renommierte brasilianische Umfrageinstitut „Datafolha“ hat am Montagabend (24.) Ortszeit das Ergebnis der jüngsten Umfrageabsichten bei den im kommenden Oktober stattfindenden Präsidentschaftswahlen veröffentlicht. An der Befragung nahmen zwischen dem 22. und 23. September insgesamt 2.506 Wahlberechtigte teil. Die Fehlerquote beträgt zwei Prozentpunkte plus/minus. Rechtskandidat Jair Messias Bolsonaro liegt weiterhin in Front. Der pensionierte Offizier, der noch immer im Krankenhaus Albert Einstein in São Paulo hospitalisiert ist, verharrte in der Wählergunst und führt mit 28 Prozent die Abstimmungsabsichten an. Links-Kandidat Fernando Haddad legte um drei Prozentpunkte auf 22 Prozent zu. Die Wahlpolarisierung spiegelt sich jedoch auch in der hohen Ablehnung der beiden Kandidaten wider, die höher ist als die der anderen 11 Kandidaten: Bolsonaro wird von 46 Prozent der Wähler abgelehnt, während Haddad aufgrund der Korruptionsskandale innerhalb der Arbeiterpartei 30 Prozent gegenübersteht.

Das Jahr 2018 ist ein Superwahljahr in Brasilien. Am 7. Oktober bestimmen die über 145 Millionen wahlberechtigten – und zwischen 18 und 70 Jahren zur Wahl verpflichteten – Brasilianer neben dem Staatspräsidenten auch einen neuen Kongress. In Zahlen bedeutet dies, dass die 513 Mitglieder des Abgeordnetenhauses sowie 54 der 81 Senatoren, also insgesamt zwei Drittel des Senats, zur Wahl stehen.