Empörung in Brasilien: Mann von Polizei offenbar „vergast“

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Ein Fall von Polizeigewalt in Umbaúba (brasilianischer Bundesstaat Sergipe) hat Entsetzen ausgelöst (Foto: ScreenshotYouTube)
Datum: 27. Mai 2022
Uhrzeit: 15:04 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Ein Fall von Polizeigewalt in Umbaúba (brasilianischer Bundesstaat Sergipe) hat Entsetzen ausgelöst. Die Polizei hatte den 38-jährigen Genivaldo de Jesus Santos am Mittwoch (25.) auf der Straße angehalten. Auf einem in den sozialen Netzwerken verbreiteten Video sind zwei Polizisten zu sehen, die Genivaldo gewaltsam im verqualmten Kofferraum eines Autos festhalten. Weißer Rauch steigt aus dem Wagen auf, offenbar Tränengas. Ein Autopsiebericht bestätigte am Donnerstag, dass Santos an Erstickung gestorben ist. Die Bundesverkehrspolizei „Polícia Rodoviária Federal“ erklärte, es sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, um das Verhalten der Beamten zu untersuchen. Auch die Bundespolizei „Polícia Federal“ hat eine Untersuchung zu den Umständen des Todes von Santos eingeleitet.

Es gibt widersprüchliche Berichte über den Vorfall. In einer Erklärung der Polizei hieß es Santos sei festgenommen worden, weil er sich dem Zugriff der Polizei „aktiv widersetzt“ habe und dass aufgrund seiner „Aggressivität … Mobilisierungstechniken und Instrumente mit geringerem Angriffspotenzial“ eingesetzt worden seien, um ihn zu bändigen. Der Neffe von Santos, Wallison de Jesus, erklärte jedoch gegenüber lokalen Medien, er sei am Tatort gewesen und sein Onkel war auf einem Motorrad unterwegs, als Beamte der Bundespolizei ihn anhielten und ihn aufforderten, sein Hemd zu heben. Nach seinen Worten nahm sein Onkel verschreibungspflichtige Medikamente gegen Schizophrenie und wurde nervös, als die Beamten die Medikamente fanden. Er behauptete, er habe die Polizisten vor dem Zustand seines Onkels gewarnt und „dann begann die Folter“. Die Beamten hätten Genivaldo auf den Boden gedrückt und in den Kofferraum des Fahrzeugs gepfercht. Die Witwe von Santos, Maria Fabiana dos Santos, bezeichnete den Vorfall als „Verbrechen“ und erklärte gegenüber der lokalen Presse, ihr Mann sei nie gewalttätig gewesen.

Der Vorfall hat in ganz Brasilien zu breiter Verurteilung geführt, wobei viele das angebliche Vorgehen der Polizei als rassistischen Akt kritisierten. Der Vorfall ereignete sich am zweiten Jahrestag der Ermordung des Schwarzen George Floyd durch die Polizei in den Vereinigten Staaten. Renata Souza, eine schwarze Aktivistin und Politikerin, tweetete: „Ein weiterer schwarzer Mann, der durch die Hände des Staates hingerichtet wurde. Das ist inakzeptabel.“

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