Oberstes Gericht in Brasilien verurteilt „Bayer“

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Der deutsche Konzern Bayer wurde vom Obersten Gerichtshof Brasiliens dazu verurteilt, den brasilianischen Sojabohnenbauern die Lizenzgebühren zurückzuzahlen, die ihnen für ein gentechnisch verändertes Sojabohnensaatgut in Rechnung gestellt wurden (Foto: WWF)
Datum: 19. Februar 2023
Uhrzeit: 13:41 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der deutsche Konzern Bayer wurde vom Obersten Gerichtshof Brasiliens dazu verurteilt, den brasilianischen Sojabohnenbauern die Lizenzgebühren zurückzuzahlen, die ihnen für ein gentechnisch verändertes Sojabohnensaatgut in Rechnung gestellt wurden. Das Urteil des Obersten Richters Nunes Marques vom 13. Februar bezieht sich auf eine GVO-Technologie, die unter dem Namen Intacta RR2 Pro im Handel ist und von Monsanto entwickelt wurde, das später vom deutschen Unternehmen Bayer übernommen wurde. Bayer teilte in einer Erklärung mit, dass man über die nächsten Schritte entscheiden werde, aber gleichzeitig darauf hinweise, dass man dem Urteil nachkommen werde.

Das Urteil ist das jüngste Kapitel in einem langwierigen Kampf zwischen dem Pflanzenschutzunternehmen und brasilianischen Landwirten, die bereits mehrfach gegen das Unternehmen geklagt haben. Im Jahr 2017 verklagten Landwirte aus Mato Grosso Monsanto wegen desselben gentechnisch veränderten Saatguts und versuchten, dessen Patentschutz mit der Begründung aufzuheben, es habe keine technologische Innovation gebracht. Zwei Jahre später schlossen sich Sojaerzeugerverbände in 10 brasilianischen Bundesstaaten dieser Klage an. Laut Aprosoja-MT muss Bayer nun 1,3 Milliarden Reais (252 Millionen US-Dollar) auf ein Treuhandkonto einzahlen, um die von den Landwirten seit 2018 gezahlten Lizenzgebühren zurückzuzahlen. Brasilianische Baumwollproduzenten haben Bayer ebenfalls wegen des gentechnisch veränderten Baumwollsaatguts Bollgard II RR Flex verklagt.

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  1. 1
    Paddy7

    Es unbegreiflich, dass solche Konzerne einfach weitermachen, als wäre alles ganz harmlos und total nützlich für uns Menschen. Diese Konzerne haben alles andere im Sinn, aber sicher nicht das Wohl der Menschen.

  2. 2
    Hp

    Vor dem Kauf, waren verschiedene Filme auf ARTE TV zu sehen, wie arg die Bauern wegen dem Glyphsat leiden mussten. Wie Argentinien und in Sri Lanka sogar vom Staat her verboten worden da das Zeugs bereits im Grundwasser war.

    Einige Manager kriegen den Hals nicht voll genug und am Schluss bezahlt die Zeche der Mitarbeiter, die Staatshilfe oder Shareholder.

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